Michael Hofmann gewinnt und geizt mit Kommentaren

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Der neue Landtagsabgeordnete Michael Hofmann mit seiner Frau Simone am Sonntag um 19.30 Uhr. Fotos: Roepert
Der neue Landtagsabgeordnete Michael Hofmann mit seiner Frau Simone am Sonntag um 19.30 Uhr. Fotos: Roepert
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Gefeiert wird der neue Landtagsabgeordnete Michael Hofmann im Schützenhaus in Neuses schon am frühen Abend. Doch der Gewinner des Direktmandats will lange keinen Kommentar abgeben.

Erst kurz nach 20 Uhr greift er endlich zum Mikrofon und beginnt seine knappe Analyse. Erwartungsgemäß habe die CSU im Landkreis "bei den Erststimmen schlechter abgeschnitten als bei den Zweitstimmen". Verwunderlich sei das nicht, betont der CSU-Mann aus dem Eggolsheimer Ortsteil Neuses. Man müsse bedenken, wie wenig Zeit ihm zum Wahlkampf geblieben war. Und das gegen einen etablierten Abgeordneten. Unter dem Jubel seiner Freunde und Wahlkampfhelfer verspricht Hofmann, dass er "morgen früh ab 9 Uhr im Büro sitzen" und daran arbeiten werde, in fünf Jahren ein besseres Stimmenergebnis einfahren zu können. Als er "drei Menschen besonders danken" will, bleibt dem redefreudigen Wahlsieger dann aber für einige Sekunden die Stimme weg.
Aus dem Hintergrund des Saales ruft seine Schwester Helena Hofmann: "Wir wissen Bescheid!" Der Moment der Rührung geht in Lachen und Beifall unter - und schon ist Michael Hofmann wieder gefasst und bedankt sich bei seiner Frau Simone und den Töchtern Antonia und Emma.

Hermann Greif, der CSU-Listenkandidat für den Landtag, sagt, dass er nach der Auszählung der ersten Wahllokale, spätestens aber ab 18.45 Uhr, nicht mehr am klaren Sieg von Michael Hofmann gezweifelt habe. "Alles andere wäre auch eine Katastrophe gewesen." Über sein eigenes Abschneiden kann Greif an diesem Abend noch nichts sagen. Nur so viel: Das Ausscheiden der FDP habe seine Chancen natürlich erhöht.


Blank liegende Nerven
Im Schützenhaus herrschte schon kurz nach 18 Uhr beste Stimmung wegen des bayernweiten Erfolgs. MdB Thomas Silberhorn sagte, dass ihn das "wirklich großartige Ergebnis nicht überrascht" habe. Der JU-Kreisvorsitzende Johannes Eismann hatte auf 46 Prozent für die CSU in Bayern gehofft. Doch ab 19 Uhr spricht Eismann nur noch über den "neuesten Trend" seines Freundes Michael Hofmann. Der hat zu diesem Zeitpunkt knapp 40 Prozent der Erststimmen, während Rivale Thorsten Glauber (FW) bei 26 Prozent liegt.

Hermann Ulm, der CSU-Landratskandidat, sagt wenig später: Für ihn sei der Wahlsieg Hofmanns "überzeugend und nicht überraschend". Langsam entspannen sich da auch die Mienen von Elisabeth und Walter Hofmann. Die Eltern von Michael Hofmann hatten am frühen Abend erst gar nicht versucht, ihre Nervosität zu verbergen. "Die Nerven liegen blank", gestand Michael Hofmanns Mutter, als sie kurz nach 18 Uhr vorübergehend im Schützenheim aufgetaucht war.

Als Walter Hofmann später mit seinem Sohn auf den Sieg anstößt, ist auch ihm die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. "Ich war auch schon mal überzeugt zu gewinnen", erinnert Walter Hofmann an seine Niederlage als Landratskandidat vor 18 Jahren. Daher sei ihm heute "so ein Stein vom Herzen gefallen." Walter Hofmann zeigt mit beiden Händen die Größe des Steins. Der ist größer als der Bierkrug, den er wenig später wieder auf seinen Sohn hebt.

Der lässt nach seiner Dankesrede kurz den Wahlkampf Revue passieren. Der Schwerpunkt sei die Teamarbeit gewesen. Obwohl es nach den Wochen des Wahlkampf nun wirklich genug sei - "diese Teamarbeit werde ich vermissen".



Ergebnisse der Direktkandidaten und Parteien in den fränkischen Stimmkreisen finden Sie unter wahlen.infranken.de. Auch Detailinformationen zu den Direktkandidaten finden Sie auf dieser Seite.