Diskutierten in Neunkirchen über die Vorstellungen einer gerechten und lebenswerten Gesellschaft (v. l.): Reiner Büttner, Michael Hofmann, Patrick Schroll, Moderator Wolfgang Simon, Thorsten Glauber und Karl Waldmann. Foto: Malbrich; Grafik: Schäfer
Drei Monate vor den Landtagswahlen sprechen die Direktkandidaten über ihre Vorstellungen einer gerechten und lebenswerten Gesellschaft. Erst beim Thema Betreuung und Energiewende treten klare Unterschiede zutage.
Dem Leitbild des Kolpingwerks entsprechend war auch der Fragenkatalog für Politiker zusammengestellt, die im Herbst als Direktkandidaten in den Bayerischen Landtag einziehen wollen. Die Belange von Jugendlichen, von Bildung und Familie nahmen das meiste Gewicht ein.
Umso erstaunlicher und bedauerlicher war vor diesem Hintergrund, dass kaum junge Menschen den Weg ins ansonsten gut besuchte Kolpinghaus nach Neunkirchen gefunden hatten. Dort diskutierte Wolfgang Simon vom Kolpingwerk Bayern mit den folgenden Direktkandidaten über deren Vorstellungen von Zukunft, Gerechtigkeit und Wohlstand: Reiner Büttner (SPD), Michael Hofmann (CSU), Patrick Schroll (FDP), Thorsten Glauber (FW) sowie Karl Waldmann (Bündnis 90/ Die Grünen).
Sie alle waren sich ausnahmslos darüber einig, dass das G8 überstürzt eingeführt worden ist und dass die wohnortnahen Grundschulen gerade im ländlichen Bereich bestehen bleiben sollten.
Thorsten Glauber brachte hier vor allem die sogenannten Kombi-Klassen ins Spiel. Um Grundschulen in den Orten belassen zu können, regte Glauber an, Kombi-Klassen in von Schließung bedrohten Grundschulen einzuführen. Allerdings müssten Lehrkräfte für die spezifischen Erfordernisse von Kombi-Klassen weitergebildet werden. Plädoyer für Ganztagesschulen Zudem forderte Glauber ein Zurück zum G9, was auch die Unterstützung der SPD fand. Bei der Einschätzung des grundsätzlichen Status quo im deutschen Bildungssystem war es dann mit der Einigkeit aber schon vorbei. "Mir blutet das Herz, wenn ich sehe, dass die Kinder durchgereicht werden und dass sie ihre Fähigkeiten nicht entwickeln können", klagte beispielsweise Karl Waldmann von den Grünen. Waldmann wandte sich gegen den Notendruck des "Grundschul abiturs" und will mehr Geld in frühkindliche Förderung investieren.
Zudem führt für Waldmann kein Weg an einer qualifizierten Ganztagsschulen vorbei. Reiner Büttner von der SPD sprach sich seinerzeit für eine Gemeinschaftsschule bis zur zehnten Klasse aus. Das nähme den Druck von Schülern und Eltern und sichere den Standort kleinerer Schulen. Patrick Schroll befürwortete ebenfalls Ganztagsschulen. Diese seien der richtige Weg. Selbst wenn er in die Klagen über den vielen Leistungsdruck nicht einstimmen mochte. "Der Bildungsabschluss entscheidet sich nicht nach der vierten Klasse", sagte auch Michael Hofmann (CSU).
Das bayerische Bildungssystem biete selbst Hauptschülern einen Weg zum Abitur. Das Schreckensbild von Kindern, die auf der Strecke blieben, nannte Hofmann "schlichtweg falsch". Hofmann für Betreuungsgeld Das Thema "Schule" kann nicht umfassend erörtern, wer nicht auch das Thema "Familie" berücksichtigt. Büttner (SPD) will sich in diesem Zusammenhang vor allem um eine qualifizierte Ausbildung der Erzieher kümmern. "Wir können die vorhandenen Angebote zu Familienzentren ausbauen, damit die Eltern eine Beratung durch die Erzieher bekommen", schlug Büttner vor. Hofmann hingegen sieht die Wahlfreiheit infrage gestellt, wenn nur einseitig Einrichtungen gefördert werden.
Hofmann verteidigte deshalb auch das Betreuungsgeld, das Gegner als "Herdprämie" verschreien. Mit dem Geld könne jeder selbst bestimmen, ob sich die Oma, die Nachbarin oder doch eine Einrichtung um das Kind kümmern soll. "Ich höre Oma oder Nachbarin. Das geht auch Männer an", sagte Waldmann - und hatte den Applaus des Publikums sicher.
Glauber (FW) fordert ein "klares Bekenntnis zur Familie". Gerade angesichts des demografischen Wandels. Mehr Generationen, die unter einem gemeinsamen Dach leben, seien heute eine Rarität geworden. Diesem Eindruck stimmt Schroll zu und betont zugleich die Wunsch, ältere Leute so lange wie möglich zu Hause zu lassen. "In Forchheim wird das europaweit modernste Demenzzentrum gebaut", sagte er. Damit können Menschen vor Ort betreut werden. Bauchschmerzen wegen EEG Zur Heimat gehört für alle Direktkandidaten auch eine verantwortungsbewusste Energiepolitik. Waldmann und Büttner lobten hier die kürzlich stattgefundene Genossenschaftsversammlung in Neunkirchen, als ein gutes Beispiel, die Menschen an der Energiewende zu beteiligen. Schroll warnte vor einer steigenden EEG-Umlage. "Wir sind auf dem Wege, die Energiewende madig zu machen", stieß Glauber ins selbe Horn. Auch Hofmann appellierte, unbedingt die wirtschaftlichen Folgen der Energiewende im Auge zu behalten.
Im Artikel wird genannt, dass Herr Glauber für die Einführung sogenannter "Kombi-Klasse" ist. Diese gibt es bereits in Bayern seit dem Schuljahr 2012/13. Schüler lernen in kombinierten Jahrgangsklassen, also zum Beispiel 1. und 2. Klasse zusammen. Damit ist es möglich, gerade auch im ländlichen Raum die Grundschulen zu erhalten und damit wohnortnahe bzw. Bildung direkt am Wohnort zu erhalten. Umgesetzt wird diese "flexible Grundschule" bereits auch schon im Landkreis Forchheim - in Wiesenthau zum Beispiel.
Grundschulen sind neben ihrer Bildungsfunktion gerade im ländlichen Raum auch Identifaktion und ein entscheidender Zukunftsfaktor für Dörfer. Ist die Grundschule einmal geschlossen, dann wirkt sich das im schlimmsten Fall auf weitere Entwicklungen im Dorf aus - möglicherweise kann sich sogar eine Negativspirale entwickeln.
Die Investionen in die Bildung, der Versuch mit Modellen, Grundschulen vor Ort zu erhalten ist also auch ein Stück weit eine wichtige Investion und Förderung für den ländlichen Raum und damit für unsere Heimat wie wir sie kennen.
Wenn wir es noch schaffen, was wir bereits in Bayern schon begonnen haben, den Lehrplan weiter zu entrümpeln und diesen endlich auf acht Jahre Gymnasium anpassen, sind wir bildungspolitisch auf einen guten Weg.
Was immer wieder auf fällt, dass weder der Grüne Waldmann, noch der Landtagsabgeordnete Glauber den Mut aufbringen, konkret zu werden. Herr Waldmann sollte doch endlich sagen, dass es das Ziel der Grünen ist, Bayern zum "Windland" zu machen. Mindestens 25 % Energie aus Windkraftanlagen sollen in Bayern erreicht werden. Das wären je nach installierter Leistung je Landkreis über 100 Windräder. Unterstellt man, dass in manchen Landkreisen keine oder weit weniger möglich sind, wieviel müßten dann z. B. im Landkreis Forchheim oder Bamberg errichtet werden. Der energiepolitische Sprecher der Freien Wähler, der ja auch 2. Bürgermeister von Pinzberg ist, bringt nicht den Mut auf, zu sagen wieviel Windräder in Pinzberg und Umgebung, geschweige denn im Landkreis Forchheim errichtet werden sollen. Aber Meckern, weil Seehofer den Abstand von 200meter Monstern auf 2ooo Meter zur Wohnbebauung festlegen möchte.
Im Artikel wird genannt, dass Herr Glauber für die Einführung sogenannter "Kombi-Klasse" ist. Diese gibt es bereits in Bayern seit dem Schuljahr 2012/13. Schüler lernen in kombinierten Jahrgangsklassen, also zum Beispiel 1. und 2. Klasse zusammen. Damit ist es möglich, gerade auch im ländlichen Raum die Grundschulen zu erhalten und damit wohnortnahe bzw. Bildung direkt am Wohnort zu erhalten. Umgesetzt wird diese "flexible Grundschule" bereits auch schon im Landkreis Forchheim - in Wiesenthau zum Beispiel.
Grundschulen sind neben ihrer Bildungsfunktion gerade im ländlichen Raum auch Identifaktion und ein entscheidender Zukunftsfaktor für Dörfer. Ist die Grundschule einmal geschlossen, dann wirkt sich das im schlimmsten Fall auf weitere Entwicklungen im Dorf aus - möglicherweise kann sich sogar eine Negativspirale entwickeln.
Die Investionen in die Bildung, der Versuch mit Modellen, Grundschulen vor Ort zu erhalten ist also auch ein Stück weit eine wichtige Investion und Förderung für den ländlichen Raum und damit für unsere Heimat wie wir sie kennen.
Wenn wir es noch schaffen, was wir bereits in Bayern schon begonnen haben, den Lehrplan weiter zu entrümpeln und diesen endlich auf acht Jahre Gymnasium anpassen, sind wir bildungspolitisch auf einen guten Weg.
Was immer wieder auf fällt, dass weder der Grüne Waldmann, noch der Landtagsabgeordnete Glauber den Mut aufbringen, konkret zu werden. Herr Waldmann sollte doch endlich sagen, dass es das Ziel der Grünen ist, Bayern zum "Windland" zu machen. Mindestens 25 % Energie aus Windkraftanlagen sollen in Bayern erreicht werden. Das wären je nach installierter Leistung je Landkreis über 100 Windräder. Unterstellt man, dass in manchen Landkreisen keine oder weit weniger möglich sind, wieviel müßten dann z. B. im Landkreis Forchheim oder Bamberg errichtet werden. Der energiepolitische Sprecher der Freien Wähler, der ja auch 2. Bürgermeister von Pinzberg ist, bringt nicht den Mut auf, zu sagen wieviel Windräder in Pinzberg und Umgebung, geschweige denn im Landkreis Forchheim errichtet werden sollen. Aber Meckern, weil Seehofer den Abstand von 200meter Monstern auf 2ooo Meter zur Wohnbebauung festlegen möchte.