Mäuse verunreinigen Leutenbacher Wasser

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Zwei Haselmäuse wie diesen haben das Trinkwasser für die Menschen in Leutenbach verschmutzt. Foto: J. Vogt
Zwei Haselmäuse wie diesen haben das Trinkwasser für die Menschen in Leutenbach verschmutzt.  Foto: J. Vogt
Gerhard Dittrich
Gerhard Dittrich
 

Zwei verwesende Haselmäuse in einem Hochbehälter verschmutzen das Trinkwasser. Die Zeit, in der die Menschen um Leutenbach ihr Wasser abkochen müssen, geht aber zu Ende.

Zwei tote Haselmäuse, die in den Hochbehältern von Leutenbach und Seidmar gelegen sind, haben das Trinkwasser für Leutenbach und den beiden Ortsteile Seidmar und Ortsspitz verschmutzt. Im Wasser fanden sich coliforme Keime und Enterokokken. Seit einigen Wochen müssen die Menschen in Leutenbach, Seidmar und Ortsspitz deshalb ihr Trinkwasser abkochen.

Wie FW-Gemeinderat und Bauhofleiter Gerhard Dittrich jetzt auf Anfrage seinen Kollegen erläuterte, waren die beiden Nager durch einen kleinen Spalt in den Abdeckungen in die Hochbehälter gelangt. Trotz der Vorbehandlung des Trinkwassers durch UV-Bestrahlung und Ultra-Filtrationstechnik muss es dabei zu Verunreinigungen gekommen sein.

Dass das Wasser verunreinigt ist, hatte Dittrich bei einer Routineuntersuchung festgestellt. Er verständigte daraufhin umgehend das Forchheimer Gesundheitsamt, das anschließend den Verbrauchern das Abkochen des Wassers verordnete. Nachdem die beiden Hochbehälter in Leutenbach bereits gereinigt worden und sich in den dortigen Leitungen wieder sauberes Trinkwasser befindet, soll nun zeitnah auch der Behälter in Seidmar gereinigt werden.

Das bedeutet, dass die Anwohner an jenem Tag ein paar Stunden lang auf Trinkwasser verzichten werden müssen. Geht alles gut, könnte die Sache anschließend ausgestanden sein. Die Bewohner müssten das Wasser dann nicht mehr abkochen.

Nichts Neues ließ sich dagegen der Gemeinderat bei dem Dauerthema "Rückstau an der Brücke über den Ehrenbach in Mittelehrenbach" einfallen. Er vertagte die Behandlung der Angelegenheit ein weiteres Mal. Immer wieder kommt es nach Starkregenereignissen an der zusätzlich mit Verrohrungen versehenen Brücke über den Ehrenbach zum Rückstau der Wassermassen - und damit zu Überflutungen. Inzwischen mehren sich die Stimmen, die einen Abriss der nicht mehr sehr häufig benutzten Brücke fordern.

Auf die lange Bank geschoben

Davon erhoffen sie sich die Beseitigung eines Hemmnisses für den Durchfluss. Ein neues Brückenbauwerk würde rund 74 000 Euro kosten, sagte Bürgermeister Florian Kraft (FW). "Allerdings müsste ohne Einwilligung der betroffenen Anlieger nach einem Abriss die Gemeinde als Grundstückseigentümer die Kosten für eine neue Brücke tragen", räumte Kraft in diesem Zusammenhang ein.

Deshalb strebt er mit den betroffenen Anwohnern eine Übereinkunft über das weitere Vorgehen an. Der Vorschlag seines Zweiten Bürgermeisters Wilhelm Sponsel (WvO) allerdings, einen Teil der der Kosten auf die Anliegen umzulegen, fand allerdings keine Mehrheit im Leutenbacher Gemeinderat. Ebenfalls zu keinem Beschluss kam es bei der Frage, ob die Gemeinde den Ehepartnern von Feuerwehrdienstleistenden, die für ihren 40-jährigen aktiven Dienst geehrt werden und dafür mit eine Woche Erholungsaufenthalt im Feuerwehrheim Bayrisch Gmain belohnt werden, diesen Aufenthalt als Begleitpersonen bezahlen sollte.

Kraft will in dieser Sache zunächst die Erfahrungen anderer Gemeinden in dieser Frage hören. Kraft konnte sich mit seinem Wunsch durchsetzen, diese Angelegenheit in ein paar Monaten wieder auf die Tagesordnung zu setzen.