Leserbrief zur neuen Brücke nach Haag

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Unterhalb der Neideck liegt der Weiler Haag. Foto: Uli Bahr/Archiv
Unterhalb der Neideck liegt der Weiler Haag. Foto: Uli Bahr/Archiv

Für ahnungslos und unsachkundig hält ein Leser aus Wiesenttal-Haag die Leute, die die neue Betonbrücke nach Haag als Monstrum bezeichnen.

Leserbrief von Hans Richter, Wiesenttal-Haag, zum Thema Haag-Brücke unterhalb der Neideck:

Als unsinnig und Monster wird die neue Betonbrücke, die gebaut werden soll, von manchen ahnungslosen und unsachkundigen Leuten bezeichnet.

Erstens bleibt die Betonbrücke den Maßen der alten Holzbrücke gleich, nicht größer und nicht kleiner. Die Höhe bleibt auch dieselbe und ist auch weiterhin bei Hochwasser überflutbar.

Zweitens: Man wird die Betonbrücke mit Holz verkleiden und das Geländer ebenso aus Holz anfertigen. Sie wird sich der Landschaft genauso anpassen wie eine Brücke aus Holz, besser als manches Gebäude in der Umgebung.

In den zurückliegenden sechs Jahrzehnten allein wurde die Holzbrücke etliche Male durch Hochwasser ganz oder teilweise weggerissen. Die jetzige Holzbrücke wurde 1979 komplett neu gebaut und ist jetzt total zusammengefault.


Bei einer erneuten Holzbrücke könnte auch in Zukunft wieder kein Feuerwehrauto darüber nach Haag fahren (außer der VW-Bus der FFW Muggendorf). Es zeigte sich bei der letzten Großübung 2014: Brand- und Katastrophenschutz wären wieder nicht gewährleistet. Es könnte auch der Winterdienst der Gemeinde wieder nicht die Holzbrücke aufgrund des Gewichtes passieren, was heißt, wir müssen in Haag wieder bis zum Abend warten, bis er auf der Rückfahrt über den Forstweg nach Streitberg endlich räumt und streut.

Bei einer Betonbrücke gibt es 80 bis 85 Prozent Förderung, bei einer Holzbrücke null Prozent. Wir appellieren an den Gemeinderat, diese einmalige Chance zu nutzen, wirtschaftlich und mit gesundem Fach- und Menschenverstand die Sache zu behandeln, bedenken und in sich zu gehen.

Ein guter Tipp zu Letzt an alle Holzbrückenfans: Schaut Euch die Brücke in Streitberg an: stark renovierungsbedürftig, Oberfläche katastrophal, grenzt an Lebensgefährlichkeit, steht seit knapp 20 Jahren.