Siemens Healthineers investiert annähernd 60 Millionen Euro, um das Trainingscenter in Erlangen auszubauen. Davon profitieren auch viele Auszubildende aus dem Raum Forchheim, die im September ins Berufsleben starten.
Pro Jahr bildet Siemens Healthineers 130 junge Menschen aus - "Bedarf steigend", sagt Christina Sauer, die deutschlandweit die Ausbildung leitet. Der wachsende Bedarf an Arbeitskräften am Healthineers-Doppelstandort Forchheim-Erlangen wird in den kommenden Jahren auch in baulichen Aktivitäten sichtbar.
58 Millionen Euro investiert Siemens in der Erlanger Allee am Röthelheimpark: Direkt neben dem bestehenden Trainingscenter, wo derzeit noch Autos parken, wird auf 2600 Quadratmetern ein zweites Gebäude mit futuristisch anmutenden Schulungsräumen entstehen.
Werksbus startet ab Forchheim
Zugleich scheint das neue Trainingscenter auch eine Besinnung auf alte Werte zu sein: "Back to the Roots", schwärmt Wolfgang Fees. Der Betriebsratsvorsitzende ist begeistert vom Konzept einer hauseigenen Berufsausbildung; und davon, dass der Konzern in Erlangen eines seiner weltweit drei Trainingscenter ausbaut, um die insgesamt über 9000 Servicekräfte qualifizieren zu können.
Wolfgang Fees fühlt sich an seine Siemens-Ausbildung zum Maschinenschlosser in den 70er Jahren erinnert. "In der eigenen Werkstatt auszubilden" - das stehe für Qualitätssicherung und eröffne die Chance, junge Leute aus Franken für den hiesigen Standort zu begeistern. Dazu beitragen werde ein Werksbus, der zwischen den Standorten Forchheim und Erlangen pendeln und die Azubis aus dem Raum Forchheim "einsammeln" werde, kündigt Fees an.
70 Prozent der Azubis, die im September ihre Ausbildung bei Healthineers beginnen, kämen aus der Region Forchheim. Insgesamt liege die Zahl der Siemens-Beschäftigten in Erlangen und Forchheim bei 12 000, betont der Betriebsratsvorsitzende.
Bei einem Rundgang durch das Trainingscenters in der Allee am Röthelheimpark 3 gibt Janina Beilner (Leitung Education Customers Service) einen Einblick, was "Education" bei Healthineers bedeutet. Gerade für die IT-Service-Mitarbeiter sei "lebenslanges Lernen" das entscheidende Stichwort. Dabei spielten "Multimedia-Kommunikation und Interaktives Broadcasting" eine entscheidende Rolle, erklärt Janina Beilner. Ein bisschen sei der Ausbildungsplatz für die IT-Servicekräfte mit einem Fernsehstudio vergleichbar.
Trainer auf die Finger schauen
Trainer Thomas Müller führt vor, wie er mit Hilfe einer Kamera-Brille per Video-Konferenz Mitarbeiter auf der ganzen Welt schulen kann. Während Müller an einem medizinischen Gerät hantiert, können die Schüler ihm dank der Kamera-Brille auf die Hände schauen; können einzelne Handgriffe heranzoomen, ihn mit Fragen unterbrechen.