Die Zersetzungsdauer dieser Produkte beträgt weit über ein Jahr. Der Aufenthalt des Biomülls in der Kompostieranlage liegt deutlich darunter. Somit kann kein vollständiger Abbau erfolgen. Darüber hinaus kann die Sortieranlage natürlich nicht unterscheiden, ob es sich um eine abbaubare oder eine herkömmliche Kaffeekapsel oder um eine Plastiktüte bzw. um eine abbaubare „Bio“-Plastiktüte handelt und sortiert beides mit aus. Schließlich ist es wichtig, dass keine Kunststoffe als Dünger auf die Felder gelangen.
Um eine gute Kompostqualität zu gewährleisten und die Kosten für die Entsorgung so gering wie möglich zu halten, ist unbedingt darauf zu achten, dass keine Fehlwürfe in die Tonne gelangen. Zu den Fehlwürfen zählen z.B. Restmüll, Kunststoffe oder Metalle. Allerdings haben auch „Biokunststoffe“, wie z.B. Bioplastikbeutel oder kompostierbare Kaffeekapseln, nichts in der Biotonne verloren. Am besten wird der Biomüll daher lose, in Papiertüten oder notfalls eingewickelt in Zeitungspapier in die Biotonne gegeben.
In die Biotonne dürfen Essensreste aus privaten Haushalten, Obst- und Gemüsereste, Fallobst, Laub oder Grüngut wie z.B. Rasen- oder Heckenschnitt.
Es gibt mehrere Gründe warum Biomüll extra gesammelt wird. Zum einen ist die Verbrennung im Müllheizkraftwerk sehr teuer. Alleine schon in Betrachtung dieser Kosten ist es sinnvoll den Biomüll getrennt zu sammeln und zu verwerten. Darüber hinaus gelangt er durch die Kompostierung und der anschließenden Nutzung als Landwirtschaftsdünger in die Natur zurück. Durch den Betrieb der Biogasanlage können die Verwertungskosten weiter gesenkt werden, was wiederrum dem Gebührenzahler zugutekommt. Allerdings könnten die Kosten noch deutlich reduziert werden, wenn sich keine Fremdstoffe in der Biotonne befänden. Dadurch wäre deutlich weniger Sortierung, Siebung und Verbrennung von Fremdstoffen notwendig.
Entsorgung Biomüll
Der Aufwand, der benötigt wird, um den Bioabfall zu sammeln und sinnvoll zu verwerten, ist natürlich mit Kosten verbunden. Diese werden über die Gebühr für die Mülltonne finanziert. Die Jahreskosten für eine Biomülltonne betragen derzeit 55 €, somit weniger als 5 € pro Monat. Die Tonne wird durch die Müllabfuhr des Landkreis Forchheim wöchentlich geleert, in den Wintermonaten zwischen Dezember und Februar 2-wöchentlich.
Sollte mal mehr Bioabfall anfallen, so kann dieser an das Entsorgungszentrum Deponie Gosberg angeliefert werden. Die Kosten hierfür betragen derzeit 74,50 €/Tonne bzw. pauschal 5 € bis 150 kg.
Alternativ kann der Biomüll zuhause auf dem Kompost verwertet werden und anschließend zur Düngung im Garten eingesetzt werden. Es ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass keine fleischhaltigen Lebensmittel oder Soßen auf den Kompost gelangen, da diese Ratten und weiteres Ungeziefer anziehen können.
Wenn alle Nutzer der Biotonnen dafür sorgen, dass sich nur Bioabfälle mit der Biotonne auf die Reise machen - und keine blinden Passagiere, wie z.B. Kunststoffe - können die Verwertungskosten reduziert, der Stoffkreislauf verbessert und erhebliche Mengen an CO2 durch die dann nicht mehr nötige Verbrennung des Fehlwurfmaterials eingespart werden.
Denn schließlich will keiner Kaffeekapseln oder Plastiktüten auf landwirtschaftlichen Flächen, in der Biogasanlage oder zuhause im Blumenbeet haben.