Landkreis Forchheim hat Rettungstreffpunkte für Notfälle

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In Burk, nahe dem Kriegerdenkmal, hat die Forchheimer Forstverwaltung bereits einen von 15 Treffpunkt. Foto: Ekkehard Roepert
In Burk, nahe dem Kriegerdenkmal, hat die Forchheimer Forstverwaltung bereits einen von 15 Treffpunkt. Foto: Ekkehard Roepert
Ansicht der App Foto: Fortstverwaltung
Ansicht der App Foto: Fortstverwaltung
 
 
Rettungspunkt in der Nähe von Thuisbrunn Foto: Feuerwehr Thuisbrunn
Rettungspunkt in der Nähe von Thuisbrunn Foto: Feuerwehr Thuisbrunn
 

Um Rettungseinsätze in Wald und Flur zu erleichtern, wird im Landkreis Forchheim ein Netz mit Treffpunkten aufgebaut. Eine App erleichtert zusätzlich die Arbeit der Helfer. Es gibt nur noch einen kleinen Haken.

In Bayerns Wäldern soll es schnellere Hilfe für Verletzte geben. Damit sie ihren genauen Standort angeben können, gibt es einheitliche Schilder mit nummerierten Treffpunkten für Rettungskräfte. Der Aufbau der landesweiten "Rettungskette Forst" war 2013 gestartet worden mit dem Ziel, in allen privaten, kommunalen und staatlichen Wäldern 12 000 Rettungstreffpunkte zu installieren. Im Landkreis Forchheim gibt es diese Schilder nun. Waldarbeiter, aber auch Sportler und Spaziergänger können davon im Notfall profitieren.

Dieses Rettungssystem hat sich seit 20 Jahren bewährt, nur hat sich das noch nicht rumgesprochen. Wie der Forchheimer Forstbetriebsleiter Stephan Keilholz erzählt, komme es immer wieder vor, dass sich ein Waldarbeiter oder Forstwirte den Fuß verknackst.
"Oder es fällt was auf ihn drauf."

In solchen Fällen werden Sanitäter oder Feuerwehrleute zum nächstliegenden "Rettungstreffpunkt" gelotst. Von hier führt ein ortskundiger Forstmitarbeiter die Retter zur Unglücksstelle in den Wald.

Bislang waren die Rettungs treffpunkte nur in Karten verzeichnet und bei der Rettungsleitstelle hinterlegt. Neuerdings werden diese Treffpunkte mit Hilfe von Schildern sichtbar gemacht; damit im Notfall auch Erholungssuchende oder Wanderer profitieren können. Was in den letzten Jahrzehnten also nur in den Staatswäldern Pflicht war, wird nun zur flächendeckenden Kür in sämtlichen Wäldern.

GPS-gesteuerte Navigation

Um auch dann helfen zu können, wenn keines der Schilder in der Nähe, oder wenn der Verletzte alleine ist, gibt es neuerdings eine Smartphone-App: "Hilfe im Wald". Mit einem Klick landet der Nutzer auf einer Karte. Ein rotes Kreuz markiert den eigenen Standort, ein grüner Kreis zeigt, wo sich der nächste Treffpunkt befindet.

So könnte ein Verletzter angeben, wo die Rettungskräfte ihn finden. Die App zeigt auch über ein GPS-gesteuertes Navigationssystem, welcher Weg zum nächsten Rettungstreff führt.

"Rettungskräfte tun sich leichter, wenn sie genauere Hinweise kriegen, dafür ist die App nützlich", sagt Stephan Keilholz. Er ist für ein ein 17,5 Hektar großes Gebiet verantwortlich, in dem zehn Revierleiter und 30 Forstwirte arbeiten. 15 Rettungstreffpunkte hat Keilholz rund um Burk, Wimmelbach oder zwischen der Jägersburg und Weilersbach installieren lassen - das Projekt steckt noch in den Anfängen.

Zu wenig bekannt

Sebastian Müller, Pressesprecher bei der Feuerwehr Kirchehrenbach, hat mitverfolgt, wie das Projekt im Landkreis Erlangen-Höchstadt eingeführt wurde. Dort sorgen im Ernstfall 80 Treffpunkte für eine klare Orientierung der Retter. Sebastian Müller hat sich die App "runtergeladen und angeguckt". "Feuerwehrtechnisch" sei die App eine "auf jeden Fall eine sinnvolle Einrichtung, aber es hakt am Bekanntheitsgrad".

Die Bekanntheit dieses Rettungssystems fördern will auch Reinhardt Glauber: Dank europäischer Leader-Mittel könnte der gesamte Landkreis Forchheim mit hunderten solcher Rettungstreffpunkte bestückt werden, sagt der scheidende FW-Landrat. Seit Jahren befürworte er diese Idee.

Und als Vorsitzender des Fränkische Schweiz Vereins werde er daran arbeiten, dieses Hilfssystem zu verwirklichen. "Die Vorbereitungen laufen. Bis zur Umsetzung wird es aber noch ein Jahr dauern", sagt Reinhardt Glauber.