Kunst aus Forchheim: Winter und Hubl zeigen Hublwinter

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Harald Winter vor seinem Gemälde "Die Lage der Dinge". Foto: Ronald Rinklef
Harald Winter vor seinem Gemälde "Die Lage der Dinge".  Foto: Ronald Rinklef

Wenn Harald Hubl und Harald Winter Bilder ausstellen, brauchen sie kein spezielles Thema - die beiden Forchheimer Künstler sind das Thema: "Hublwinter".

Sie heißen beide Harald und auch sonst haben sie vieles gemeinsam: Hubl (66) und Winter (62) gehören zu den namhaften Zeichnern, die Forchheim hevorgebracht hat; sie haben beide die Kunstakademie Nürnberg besucht, malen viel in Italien und haben in Rovereto auch schon gemeinsam ausgestellt.

Ab Donnerstag, 1. Oktober (bis 31. Oktober ), tun sie es wieder. Am Donnerstag um 19 Uhr wird in den Rathaushallen ihre Ausstellung eröffnet. Titel: Hublwinter.

Den vorderen Raum in den Rathaushallen wird Harald Hubl mit Landschaftszeichnungen aus Forchheim und aus Italien füllen. Der Kellerwald und Venedig sind ihm gleichermaßen begehrte Motive. "Ich beschäftige mich gerade viel mit Grün und mit dem Wald", erzählt Hubl. Egal ob es der Blick von Reifenberg oder der Blick auf den Lago Maggiore sei. "Ich sitze vor Ort. Dort lege ich die Sachen farbig an. Manchmal wird dann im Atelier weitergearbeitet."

Während Harald Hubl Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken von Landschaften zeigt, herrschen bei Harald Winter Porträt-Malereien und Zeichnungen vor, ergänzt durch Collagen und digitale Techniken. Der 62-jährige Zeichner und Kunstpädagoge zeigt einige seiner in Genf gefeierten Porträts aus Castellabate, die er durch seine jüngste Arbeit "Federica" ergänzt hat.

Winters Ausstellung im Palais des Nations der Vereinten Nationen in Genf ist nun selbst zum Gegenstand seiner Kunst geworden. "Einmal Genf und zurück" nennt er seine "elektronischen Kritzeleien", mit denen er auch etwas Neues erprobt hat: Komplett auf dem PC gefertigte Zeichnungen - mit Hilfe eines elektronischen Zeichenbretts.
"Die Lage der Dinge" nennt Winter jenes großformatige Bild, dessen Titel an einen Kommentar zur politischen Weltlage erinnert. Doch zu sehen sind Gegenstände aus Winters Atelier. Das Bild zeigt im wörtlichen Sinne, wie die Gegenstände liegen. Mit diesem Werk meldet sich auch der Kunstpädagoge Harald Winter zu Wort: "Mich regt es auf, wie viele Künstler ihre Arbeiten mit Bedeutung überfrachten." Im Gegensatz dazu zeigt die "Lage der Dinge", wie einfach und schön Gegenstände wirken können, wenn sie entsprechend farblich komponiert sind. Das großformatige Gemälde, das Harald Winter über vier Jahre hinweg beschäftigt hat, versteht sich also auch als Kommentar zur jüngeren Kunstgeschichte.