Positiv urteilten die Stadträte im Kulturausschuss über die Forchheimer Jugendarbeit. Doch beim Thema Jugendpfleger tat sich eine Kluft auf.
Matthias Breunlein zeichnete das Bild einer "lebendigen Jugendarbeit". Der Leiter des Forchheimer Jugendhauses und seine Kollegin Bettina Schuierer (Leiterin der Offenen Jugendarbeit in Forchheim Nord) besuchten am Mittwoch den Kulturausschuss, um die Verhältnisse in der Jugendarbeit zurechtzurücken. Denn am 20. November hatte der Kulturausschuss erbittert über die Jugendarbeit gestritten und es war der Eindruck zurückgeblieben, vieles läge im Argen.
Nun belegten Matthias Breunlein, Bettina Schuierer und Frank Welz, dass sie mit ihrer Arbeit auf der Höhe der Zeit sind. Von einem "Generationenwechsel" und einem "belebten Jugendhaus" sprach Breunlein. Das Geschlechterverhältnis sei ausgeglichen und gerade am Wochenende sei das Haus (50 Besucher pro Tag) intensiv frequentiert.
Arbeitspapier mit Beweiskraft Beinahe drei Seiten füllte das Arbeitspapier, das die Pädagogen
den Politikern vorlegten. Sämtliche Angebote und Kooperationspartner waren aufgelistet. Breunlein betonte, dass über 40 Vereine, Verbände und Einrichtungen mit dem Jugendhaus zusammenarbeiten.
Wie Karl Heinz Fleckenstein (CSU) lobte der Ausschuss unisono, dass sich die Jugendarbeit "in die richtige Richtung entwickelt". Einzige Kritik: Anita Kern (SPD) vermisste die "aufsuchende Jugendarbeit". Und Manfred Hümmer forderte: Jugendliche aller Stadtteile müssten erreicht werden; das Augenmerk liege noch zu stark auf dem Stadt-Norden.
Obwohl die Räte quer durch die Fraktionen "positiv gestimmt" waren angesichts des Berichtes von Breunlein und Schuierer, bezog sich das nur auf die Arbeit im Jugendhaus und in der Offenen Jugendarbeit. Beim Thema "Jugendpfleger" zeigte sich dann eine tiefe Kluft.
Annette Prechtel (FGL) forderte, die Jugendarbeit "breiter aufzustellen". Jemand in der Verwaltung müsse das Gesamte im Blick haben, damit Vereine und offene Jugendarbeit "Hand in Hand arbeiten"; damit Fördermöglichkeiten erkannt und Auflagen eingehalten würden. Auch Lisa Hoffmann (SPD) vermisste die Vernetzung. Bettina Schuierer etwa übernehme mit Projekten wie "Mini-Forchheim" Tätigkeiten, die ein Jugendpfleger zu leisten hätte.
Die CSU hielt dagegen mit Thomas Werner: Für die Arbeit der Jugendpflege sei der Landkreis zuständig, nicht die Stadt. Oder mit Holger Lehnard: Die "verbandliche Jugendarbeit" leiste genau jene Koordination, die Lisa Hoffmann fordere. Und Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) warf der SPD und den Grünen vor, "Probleme in die Jugendarbeit hin einzuinterpretieren", die die Jugend selbst gar nicht hätten.
Er verwahre sich gegen Prechtels Vorwurf, die Stadt käme ihrer Verantwortung nicht nach.
Sabine Dittrich (FGL) hatte die Verantwortung eines Jugendpflegers mit der eines Unternehmensberaters verglichen: "Drauf schauen, Dinge anstoßen, nicht nur reagieren."
In einem Punkt schienen sich die Lager anzunähern: Franz Stumpf gestand zu, dass die Jugendarbeit in der Verwaltung besser koordiniert werden könne. Wie und durch wen? Darüber debattierte der Ausschuss im nichtöffentlichen Teil der Sitzung.
"breiter Aufstellen" - "vermißte Vernetzung" - "aufsuchende Jugendarbeit" - "Jugendliche müssen erreicht werden" Was für ein Ausschuß ? Was für Unverbindlichkeiten. Reden und sagen nichts. Haben die Eltern keine Verantwortung. Muß eigentlich der Staat, die Stadt sich um alles kümmern ? Die Frau mit der aufsuchenden Jugendarbeit soll mal bei uns vorbeischauen. Wir freuen uns darauf.