Das Pflichtpfand ist gewiss kein Mittel, um Totschläger zu bändigen. Dennoch hat der versuchte Totschlag mit einem Bierkrug während des Annafests 2013 genau diese Konsequenz: Ab 2014 werden sämtliche Keller-Wirte ein Krug-Pfand erheben müssen.
Das beschloss der Haupt- und Kulturausschuss am Mittwoch. Die Erfahrung habe gezeigt, dass ein sorgloser Umgang mit den Bierkrügen überall dort festzustellen sei, wo es kein Pflichtpfand gebe. So begründete Klaus Backer, der Chef des Ordnungsamtes, den Vorschlag, das Pfand flächendeckend einzuführen.
Auch Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) hatte beim jüngsten Fest beobachtet, dass dort, wo kein Pfand erhoben werde, serienweise zerschmetterte Krüge auf den Wegen lagen.
Wie hoch das Krug-Pfand beim Annafest 2014 sein wird, steht noch nicht fest. Vorerst beschloss der Kulturausschuss (einstimmig), dass ein "angemessenes Pfand" eingeführt wird. Ziehen sich Wirte zurück? Manfred Hümmer (FW) hatte allerdings auch auf einen problematischen Aspekt des Pfand-Systems hingewiesen: Das Hauptgeschäft während des Annafestes laufe am Abend während einer "Kernzeit von zwei Stunden". In diesem Gedränge sei es für die Wirte eine schwere Aufgabe, wenn sie zusätzlich auch noch Pfand einkassieren und wieder auszahlen müssten. "Wird das Pfand nicht zum Rückzug einiger Wirte führen?", fragte Manfred Hümmer.
Klaus Backer sagte zwar, dass die Pfand-Idee von einigen Wirten abgewehrt werde, aber ein organisatorisches Problem sah der Chef des Ordnungsamtes nicht: "Es ist nur der Wille, der fehlt."
Davon abgesehen fehlte beim jüngsten Annafest wenig: Zwar beklagten die Wirte zu wenig Gäste bei den Frühschoppen und auch während der Nachmittagszeit. Am Ende blieben "durchschnittliche Umsatzzahlen". Durchschnittlich wohl deshalb, sagte Klaus Backer, weil es während der Festtage zu viele heiße und zu viele regnerische Tage gegeben hatte. Beides wirke sich nicht anregend auf den Bierkonsum aus. Doch für den Chef des Ordnungsamtes stand bei der Bilanz etwas ganz anderes im Vordergrund: "Das Security-Konzept geht auf." Die Zahl der Einsätze sei rückläufig. Und auch mit der Evakuierung des Keller-Geländes am Tag der Unwetter-Warnung war Backer zufrieden. "Auch wenn die Sirene an manchen Stellen etwas unklar war. Da bessern wir noch nach."
Ausdrückliches Lob erhielt Klaus Backer von OB Franz Stumpf und SPD-Rat Albert Dorn: Backer habe den Mut gehabt, die Evakuierung durchzusetzen, obwohl das angekündigte Unwetter dann nicht eintraf. Es sei nicht einfach, die Kritik der Festbesucher auszuhalten. "Aber Sicherheit geht vor", so Dorn. Und Holger Lehnard hob lobend das Security-System hervor. Unterstützt von der Sicherheitswacht "sind kistenweise Alkoholflaschen aus den Rucksäcken jugendlicher Festbesucher gefiltert worden."
Da die Wirte für den Sicherheitsdienst in die Tasche greifen müssen, plädieren sie für eine Reduzierung der Einsatzkräfte. Doch das lehnte der Kulturausschuss ab. Beim Annafest 2013 war der Sicherheitsdienst mit 26 Männern vertreten. So viele werden es auch beim kommenden Annafest sein. Denn Polizei und Ordnungsamt sind sich einig, dass die massive Präsenz der Security ein Grund ist, dass die Gewalttaten weniger wurden. "Das Sicherheits- und Alkoholkonzept hat sich bewährt", resümierte Thomas Werner. Lediglich schlug der CSU-Rat vor, bei der Unwetter-Alarmierung nicht nur ein akustisches, sondern auch ein optisches Signal einzurichten. "Das wäre gut, damit die Musik sofort aufhört zu spielen."
Wegen dieser Problematik fordere ich einen Volksentscheid in Forchheim. Man soll ja die Bürger "mitnehmen". Und wenn immer das Volk entscheidet, ja dann können die Politiker das tun was sie am besten können: Sich auf Wahlen vorbereiten.
Wegen dieser Problematik fordere ich einen Volksentscheid in Forchheim. Man soll ja die Bürger "mitnehmen". Und wenn immer das Volk entscheidet, ja dann können die Politiker das tun was sie am besten können:
Sich auf Wahlen vorbereiten.