In Neunkirchen am Brand sind im Dezember Gräber geschändet worden. Ähnliche Probleme aus Augsburg führten zu einem neuen Verdacht - doch die Polizei Forchheim hat eine andere Vermutung.
Es war nicht zum ersten Mal, dass in Neunkirchen am Brand Gräber geschändet wurden. Vom 6. auf den 7. Dezember 2019 wurden elf Grabstätten wüst beschädigt. "Das war auf dem Alten Friedhof, die erste Reihe rechts", erinnert sich Bürgermeister Heinz Richter (FW). Nicht nur die Grablichter wurden vom Platz getreten, auch der Grabschmuck wurde massiv beschädigt. Von den Tätern fehlt noch jede Spur.
Auch in Augsburg gab es unlängst Probleme mit Verwüstungen auf dem Friedhof. Die Blumen waren ausgerupft und wahllos beiseite geworfen, Grablichter rollten über den Boden. Dort wurden Krähen als Verursacher dingfest gemacht. Die Lichter aus pflanzlichen und tierischen Fetten mundeten ihnen sehr.
Angesichts der Art der Verwüstungen und des entstandenen Schadens, zu dem auch die massive Beschädigung des Grabschmucks gehört, kann die Polizeiinspektion Forchheim die intelligenten Vögel als Täter ausschließen. "Eine Krähe tut sich schwer", erklärt Robert Schaffranietz, Leiter der Polizeiinspektion Forchheim. Ähnlicher Vandalismus auf einem Friedhof passierte bereits 2004, als in Eggolsheim am 22. Oktober 43 Gräber geschändet wurden. Neben den Verwüstungen wurde die Tür beschmiert und beschädigt. In Eggolsheim handelte es sich nicht nur um eine Sachbeschädigung, sondern auch um Beleidigung der Toten. Allerdings konnten die Täter dort schnell ausgemacht werden. "Es handelte sich um Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren, die sich am Ausgang einer Kerwa an den Gräbern zu schaffen machten", erklärt Schaffranietz.
Eine andere traurige Bilanz in Neunkirchen zeigt in dieselbe Richtung. "In Neunkirchen am Brand häufen sich die Sachbeschädigungen, die wir Jugendlichen zuordnen", erklärt Schaffranietz. Ein Jugendkontaktbeamter ist deshalb in Neunkirchen bereits eingesetzt. Die als Totenvögel bezeichneten Krähen sind unschuldig. Anders als in anderen Landkreisen sind hier eindeutig andere Täter am Werk.