Rathaus und Mehrzweckhalle in Hausen werden saniert. Es wird eine Gastronomie mit Terrasse geben. Aber die Kegelbahn muss weichen. Der Bürgermeister ärgerte sich über die sechs Gegenstimmen.
Der Vorentwurf für die Sanierung des Rathauses und der Mehrzweckhalle in Hausen liegt vor. Das beauftragte Planungsbüro SPP-Stürzl stellte die entwickelte Planung in der Jahresabschlusssitzung im Gemeinderat vor.
Einige Diskussionspunkte ergaben sich. Wie Bürgermeister Bernd Ruppert (CSU) erläuterte, seien in den Plänen auch Vorschläge aus dem Gemeinderat berücksichtigt worden. "Wir bauen im Bestand", erklärte der Planer. Das Ziel sei es, so viel wie möglich von der vorhandenen Struktur zu erhalten. So wird auf der Ebene 0 der Vereins- und Gastronomiebereich räumlich getrennt. In der Unterkellerung des Rathauses wird es für den Sportverein Umkleiden, Duschen, Waschräume, Büro sowie Geräteräume geben.
Restaurant und Nebenraum
Der Gastrobereich wird komplett neu gestaltet. Neben einem Restaurant soll ein neuer Nebenraum entstehen, der für Feiern und Veranstaltungen genutzt werden kann, ohne dass Gäste im Hauptgastraum gestört werden. Eine großzügig angelegte Terrasse mit begrünter Pergola für eine Außenbewirtschaftung mit Biergarten und Bäumen ergänzt das Ganze.
Für Kühlräume benötigt
Die Kegelbahn, die eigentlich weiter genutzt werden sollte, muss weichen. Wegen hoher Auflagen der Lebensmittelüberwachung und der Hygienevorschriften wird die Fläche für Kühlräume benötigt. Auch die Registratur findet darin Platz.
Für die Warenanlieferung sowie Lagerung werden ebenfalls neue Räume geschaffen. Man möchte, dass der Küchenbereich mit Anlieferung und Entsorgung nicht in Berührung kommt, damit die Hygiene gewährleistet ist, erklärte der Küchenplaner. Eine Bankettküche mit warmen und kalten Speisen soll für Veranstaltungen angeboten werden. Von der Küche aus wird auch die Mehrzweckhalle mit Speisen beliefert.
Der Küchenbereich mit Kühlflächen beträgt 125 Quadratmeter plus 97 Quadratmeter Verkehrswege, wobei für die reine Küchenfläche nur 47 Quadratmeter vorgesehen sind. Um die Hygienevorschriften einzuhalten, werden die Speisenausgabe und Geschirrrückgabe getrennt erfolgen.
Lüftungsanlage
Mehrzweckhalle, Rathaus und Gastronomie haben jeweils eine eigene Lüftungsanlage. Das Gremium einigte sich darauf, die Halle über Deckenstrahlplatten zu beheizen. Der Bühnenbereich bleibt so bestehen, wie er ist. Nur ein Raum neben der Bühne, der als Lagerplatz genutzt wird, soll zu einem Teamraum für Besprechungen umgebaut werden.
Im Innenbereich wären laut Planer jederzeit noch Änderungen möglich. Der Bürger, der ins Rathaus kommt, soll nach Fertigstellung auf ein großzügig verglastes Foyer treffen, das prädestiniert ist für einen Informations- und Ausstellungsbereich. Dem Prinzip einer größeren Transparenz und Offenheit werde man dann auch in den neu gestalteten Räumen im Rathaus begegnen.
In der Diskussion stellte Roland Garcon (UWG) die grundsätzliche Frage: "Wollen wir einen solchen Gastrobetrieb oder wollen wir uns auf Vereinstätigkeit beschränken?" Denn er sehe hier keine Pflichtaufgabe der Gemeinde. "Wir greifen damit stark in einen privatwirtschaftlichen Bereich ein", meinte Garcon.
Die gesetzlichen Vorgaben für die Küche erlaubten keine kleinere Planung, antwortete der Küchenplaner. Wie die Dachkonstruktion der Halle aussehe, fragte Martin Heilmann (UWG) nach. Die Dachbinder müssten ausgetauscht werden, berichtete das Planungsbüro. Die Unterkonstruktion könne, da sie sehr stabil gebaut sei, bestehen bleiben.
"Ich bin überrascht, dass die Planung der Gastronomie so negativ gesehen wird", bekundete Franz-Josef Ismaier (CSU). "Wir haben 2019 und 2020 einstimmige Beschlüsse gefasst, dass wir Gaststätte, Mehrzweckhalle und Rathaus sanieren, und jetzt wird alles infrage gestellt", ärgerte sich Bürgermeister Ruppert. Letztlich beschloss das Gremium mehrheitlich, die Kegelbahn aufzulösen für eine moderne Gastronomie. Mit 11:6 Stimmen wurden elf Beschlüsse für die Sanierung von Rathaus und Gemeindezentrum verabschiedet.
"Schade", erklärte Bürgermeister Ruppert, "dass bei einem solchen zukunftsweisenden Projekt sechs Gemeinderäte dagegen stimmen." Wichtig sei, dass man den Planern einen Auftrag mitgeben könne, damit diese eine erste Kostenschätzung in der nächsten Sitzung vorlegen können.
Lüften in Corona-Zeiten
Frische Luft auf engem Raum ist in der Corona-Pandemie unerlässlich. Kohlendioxid-Messgeräte schlagen Alarm, wenn es Zeit wird, zu lüften. Dazu befassten sich die Räte mit einem Antrag der CSU, für die Schule -Messgeräte anzuschaffen. Dem infektionsschutzgerechten Lüften kommt nach Einschätzung von Bürgermeister Ruppert gerade in der kalten Jahreszeit enorme Bedeutung zu, um die Virenlast und damit die Ansteckungsgefahr in Innenräumen zu verringern. Mindestens alle 45 Minuten sei eine Stoß- oder Querlüftung durch geöffnete Fenster vorzunehmen. " -Ampeln" würden dazu beitragen, den richtigen Zeitpunkt fürs Lüften zu bestimmen, legte Ruppert dar. Nach kurzer Diskussion beschlossen die Räte einstimmig die Anschaffung von Messgeräten sowie Abluftgeräten. Für die Anschaffung werden 5000 Euro bereitgestellt.