Die bekannte Holzschnitzerin Monika Wölfel aus Schleinhof in der Gemeinde Kleinsendelbach feierte 95. Geburtstag.
"Wenn eine Bäuerin schnitzt, will ich das sehen," zitierte Monika Wölfel an ihrem 95. Geburtstag einen Bildhauer, als er von ihren Schnitzereien hörte. Aus einem Bauernhof aus Schellenberg stammt Monika Wölfel. Sie wuchs als älteste Tochter mit drei Geschwistern auf und lernte das Arbeiten. Mit einem anderen Landwirtehepaar waren ihre Eltern befreundet und so lernte sie deren Sohn Fritz kennen. Er wurde Monika Wölfels Ehemann und mit ihm führte sie dessen Landwirtschaft in Schleinhof, Gemeinde Kleinsendelbach, weiter. Feldarbeit, die Arbeiten im Stall und Monika Wölfels sieben Kinder - drei Töchter und vier Söhne - füllten den Tagesablauf aus. Ihre Leidenschaft zum Schnitzen entwickelte die Jubilarin erst mit 50 Jahren. Bei einer Bekannten sah sie ein Kreuz, von dem sie fasziniert war. Ein solches Kreuz wollte sie auch haben und versuchte das zu schnitzen. Einer Nonne aus Kleinsendelbach zeigte sie ihr Werk, wollte wissen, ob sie das aufhängen könne, und nach deren Antwort begann Monika Wölfel mit der Schnitzkunst. Der Bildhauer, der sie besuchte, war ebenso angetan von ihrem Talent und unterrichtete die Jubilarin in der Schnitzkunst. Einmal in der Woche fuhr sie nach Erlangen und stellte ihre Werke aus. Denn längst schnitzte Monika Wölfel nicht nur Kreuze aus Wurzeln, sondern Heiligenfiguren, teils sogar in Fast-Lebensgröße. Viele dieser Figuren sind in ihrem Haus in Schleinhof, viele hat sie verkauft, ebenso viele verschenkt, um anderen Menschen damit eine Freude zu bereiten. Die bescheidene Jubilarin ist ein "Vorbild im Glauben", sagte Renate Siebenkäs, die für die katholische Pfarrei gratulierte. Auch Bürgermeisterin Gertrud Werner (UWG) kennt die Jubilarin als gläubige Christin. Nicht nur Monika Wölfels Schnitzkunstwerke zeugen davon. Am 90. Geburtstag erschien ein Buch über die Schnitzerin, die noch immer Mitglied im Kunstverein Erlangen ist. Zahlreiche Bekannten und Verwandte gratulierten, auch der Forchheimer Vizelandrat Otto Siebenhaar (FW) überbrachte Glückwünsche.