Kreis Forchheim: Ausgeschilderter Weg verläuft über Privatgrund

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Auch von der Walter-Schottky-Straße aus ist der Mühlweg als Fuß- und Radweg ausgeschildert. Foto: Carmen Schwind
Auch von der Walter-Schottky-Straße aus ist der Mühlweg als Fuß- und Radweg ausgeschildert. Foto: Carmen Schwind

Überrascht wurde der Planer des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (Isek) für Pretzfeld: Bei den Stellungnahmen zum Entwurf wurde klar, dass ein eingezeichneter Weg über Privatgrund verläuft.

Bürger, aber auch die angrenzenden Gemeinden, Behörden und Träger öffentlicher Belange hatten in den vergangenen Monaten die Möglichkeit, Stellungnahmen zum Entwurf des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (Isek) in Pretzfeld abzugeben. Diese wurden nun in der Sitzung des Marktgemeinderats besprochen. Dieses Konzept zeigt die städtebauliche Entwicklung der Marktgemeinde in den kommenden zehn bis 15 Jahren auf und definiert hierfür Projekte und Maßnahmen. Isek soll im Dezember als Selbstbindungsplan beschlossen werden und ist Grundlage für den Erhalt von Fördergeldern. Der Schwerpunkt der Verbesserungen liegt auf dem Hauptort Pretzfeld, da die Ortsteile im Integrierten ländlichen Entwicklungskonzept (Ilek) betrachtet wurden.

Bürgermeister Steffen Lipfert (FW) und Planer Thomas Rosemann vom Topos-Team stellten die Stellungnahmen vor. Vier von sechs angeschriebenen Nachbargemeinden hatten keine Bedenken oder Anregungen. 15 der 22 angeschriebenen Behörden hatten geantwortet, fünf davon hatten keine Bedenken. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wies zum Beispiel darauf hin, dass in Pretzfeld 66 aktive landwirtschaftliche Betriebe bekannt sind und deren Obstanbau wichtig für die Marktgemeinde ist. Rosemann erklärte, dass die Bedeutung des Obstanbaus bei der Erstellung der Rahmenpläne berücksichtigt wurde. Der Kreisheimatpfleger vermisste Hinweise auf Bodendenkmale. Darüber war Rosemann verwundert, da Baudenkmale und ortsprägende Gebäude in der Karte ausgewiesen sind. Diese wird nun um Bodendenkmale ergänzt.

Ein Supermarkt?

Vom Landratsamt Forchheim wurde darauf hingewiesen, dass der vorgeschlagene Standort für einen Lebensmittelmarkt aus Sicht des Immissionsschutzes überprüft werden soll. "Einen Supermarkt nach Pretzfeld zu bringen ist ein bisschen Wunschdenken", antwortete Thomas Rosemann. Der eingezeichnete Standort sei planerisch gut. Würde sich ein Supermarkt in Pretzfeld ansiedeln wollen, wäre aber erst eine Bauleitplanung erforderlich.

Es waren auch drei schriftliche Stellungnahmen von Bürgern eingegangen. Für Diskussion sorgte der Hinweis, dass eine in den Plänen dargestellte "bestehende Fußverbindung" über private Grundstücke im Mühlweg gehe. Diese gehören nicht der Gemeinde. "Wir sind als Ortsfremde nach Pretzfeld gekommen und haben diesen Weg benutzt, weil er ausgewiesen ist", erklärte Rosemann. Deshalb sei er auch im Plan eingezeichnet. Walther Metzner (WPA) schlug vor, den Weg aus dem Plan zu nehmen, solange keine verbindliche Nutzung geklärt ist. Rosemann erläuterte, dass der Eigentümer weder Vor- noch Nachteile habe, wenn der Weg im Plan ausgewiesen sei. Marion Heinlein (FW) wohnt in der Nähe und schlug vor, dass man mit dem Eigentümer sprechen solle. Thomas Rosemann erklärte erneut, dass ihm nicht bewusst gewesen war, dass es sich um einen Privatweg handele, da er sogar beschildert ist. Steffen Lipfert schlug vor, man solle den Weg "als Merker drinlassen". Der Planer erklärte, dass es sich nur um das Aufzeigen eines Weges handele. Für den Weg gebe es keine Maßnahmen. Nach weiteren Wortmeldungen meinte Gerhard Mühlhäußer (CSU/BB): "Das ist doch nur eine Darstellung. Wir diskutieren da über was, obwohl gar keine Maßnahmen geplant sind." Danach beschloss das Gremium mit sechs Gegenstimmen, die gepunktete Linie vom Weg im Plan zu lassen.

Feuerwehrbedarf

In der Sitzung des Marktgemeinderats Pretzfeld stellte Bürgermeister Steffen Lipfert (FW) den gemeldeten Feuerwehrbedarf für 2020 vor. Er berichtete, dass die Meldungen einige Positionen aufweisen, die gewünscht sind, für die es aber noch keine Preisangaben gibt. Dabei handele es sich aber um keinen Regelbedarf. Die Freiwillige Feuerwehr Hetzelsdorf hatte unter anderem den Wunsch geäußert, die bestehende Heizungsanlage der Feuerwehrhalle zu erweitern. Zudem wünsche sie sich eine Aufwandsentschädigung für den Jugendfeuerwehrwart. Die Freiwillige Feuerwehr Hagenbach wünscht sich einen Satz Reifen und die Freiwillige Feuerwehr Pretzfeld den Einbau einer Ladeerhaltung für die Handlampen in das Löschfahrzeug und einen Sicherheitsstreifen, der ans Heck geklebt werden kann. Neben Handschuhen oder Schläuchen war in den Listen auch Einheitsbekleidung aufgeführt. Insgesamt waren Artikel in Höhe von etwa 106 000 Euro brutto angegeben.

Lipfert hatte mit Vertretern der Wehren Gespräche geführt. Die Einheitsbekleidung soll mit allen Feuerwehren des Gemeindegebiets abgestimmt und gemeinsam beschafft werden. Die Kosten sollen dann im Feuerwehrbedarf 2021 und in den folgenden Jahren berücksichtigt werden. Deshalb beschloss das Gremium einstimmig den Bedarf ohne Einheitsbekleidung, aber mit dem Einbau der Ladeerhaltung und der Heckbeklebung. Die Kosten belaufen sich damit auf etwa 48 300 Euro brutto. Für die Erweiterung der Heizungsanlage, ein Garagentor und eine Absauganlage für die Feuerwehrhalle Hetzelsdorf wurde die Verwaltung beauftragt, Angebote einzuholen. Zudem soll sich die Verwaltung erkundigen, ob in anderen Gemeinden Jugendfeuerwehrwarte entschädigt werden. "Wenn wir da was zahlen, machen wir ein Fass auf", bemerkte Walther Metzner (WPA).