Die Gemeinde Kunreuth hat wieder einen Bürgermeister. Der bisherige Stellvertreter rückt an die Spitze. Ochs Triumph freut ganz besonders Reinhard Spörl, der in den Gemeinderat nachrückt.
Die Menschen in der Gemeinde Kunreuth haben am Sonntag nicht nur über das künftige EU-Parlament bestimmt. Sie waren auch aufgerufen, ein zweites Mal ihren Bürgermeister zu wählen.
Bei den Kommunalwahlen im März hatten die Kunreuther ihren Bürgermeister Hermann Ulm (CSU) im Amt zwar bestätigt. Weil Ulm sich aber gleichzeitig im Rennen um den Posten des Landrats durchsetzen konnte, war Kunreuth bis auf Weiteres ohne Bürgermeister.
Konrad Ochs (CSU/BB), der bisher Zweiter Bürgermeister war, hatte schon im März die mit Abstand meisten Stimmen aller Gemeinderäte erzielt. Einen Gegenkandidaten hatte er am Sonntag nicht, was die Wahl relativ einfach erscheinen ließ.
Die Resultate liefen im VG-Gebäude von Gosberg allerdings nur zögerlich ein. Die Europawahl hatte bei der Auszählung Vorrang, sodass dann doch noch eine gewisse Spannung aufkam. Konrad Ochs nahm es in seiner Art gelassen. "Man sagt in der Gemeinde, der Ulm- und der Ochs-Clan wechseln sich als Bürgermeister ab", scherzte er.
Locker und gut gelaunt Dann ließ er die Bemerkung fallen, dass er seit 40 Jahren erstmals in seiner Kommune nicht als Wahlhelfer eingesetzt werden konnte.
Locker und gut gelaunt stand derweil seine Frau Agnes dabei. Sie stellte schon einmal klar, dass sie nicht als "Frau Bürgermeister" angesprochen werden möchte, schließlich sei sie nur die Frau des Bürgermeisters.
Als die Ergebnisse eintreffen, ergab sich für Konrad Ochs ein eindeutiges Mandat. Von 690 abgegebenen Stimmen sagten 90 Prozent Ja zu Ochs. 5,2 Prozent bevorzugten einen anderen Kandidaten, weitere 4,8 Prozent der abgegebenen Stimmen waren ungültig.
Freuen darf sich auch Reinhard Spörl (CSU/BB) aus Weingarts. Mit der Wahl Ochs zum Bürgermeister rückt Spörl als neuer Gemeinderat in das Gremium nach. Zu den ersten Gratulanten zählten die Gemeinderäte und Wahlhelfer Christian Weisel und Hans Böhmer aus Wiesenthau.
Im Heimatdorf Weingarts erwarteten derweil viele Freunde und Bekannte im Hof des Gasthofs "Zur Linde" ihren neuen Bürgermeister. Es gab viele Gratulationen, zu denen die Weingartser Blaskapelle zünftig aufspielte.