Keine "Pensala" mehr am Osterbrunnen

1 Min
Der Brunnen in Oberfellendorf wird an Ostern liebevoll geschmückt. Foto: Löwisch
Der Brunnen in Oberfellendorf wird an Ostern liebevoll geschmückt. Foto: Löwisch

In Oberfellendorf schmücken die Menschen ihren Osterbrunnen heute etwas pragmatischer als noch vor 90 Jahren.

Oberfellendorf ist keine Ausnahme. Auch hier kann das Osterbrauchtum auf eine gewachsene Tradition zurückblicken. Früher hat es in dem Ort zwei Brunnen gegeben. Einer von ihnen besteht indes heute nicht mehr. Zu Beginn der 1920er-Jahre schmückten die konfirmierten Jugendlichen in der Osternacht diese Brunnen nach einem alten Brauch. Schon im Winter fertigten sie aus Rosenpapier rote und weiße Rosen. Diese brachten sie auf Fichten an und banden daran noch bunte Papierstreifen, die sogenannten "Pensala".

Eines hat sich nicht geändert

Darüber hinaus schmückten sie einen Fichtenkranz und auf Latten gebundene Fichtenzweige für den Brunnentrog. An jedem Brunnen wurden um Mitternacht nach dem Schmücken zwei Kirchenlieder gesungen. Noch vor 25 Jahren wurde am Samstag vor dem Weißen Sonntag der Osterschmuck beseitigt. Die Äste der Bäumchen sowie die "Pensala" wurden zerschnitten und auf den Weg der Konfirmanden in die Kirche gestreut.

Heute verwendet man auch hier Eier für den Osterschmuck. Die Kirchenlieder aber singen die Oberfellendorfer immer noch um Mitternacht.