Gut zwei Monate nachdem der Brandbach ihren Kindergarten unter Wasser gesetzt hat, können die Neunkirchener weiter mit finanzieller Hilfe rechnen. Die Kosten mussten jetzt aber nach oben korrigiert werden.
Um die Not nach dem Hochwasser vom 31. Mai zu lindern, ist die bayerische First Lady, Karin Seehofer, zum evangelischen Kindergarten nach Neunkirchen gekommen.
Als die Kinder, die sich noch nicht in die Ferien verabschiedet hatten, ihren prominenten Besuch mit Liedern begrüßten, vermittelten sie den Eindruck einer heilen Welt.
Karin Seehofer klatschte mit und lachte die Kleinen an. Und doch wusste sie, wie viel Mühe es die Erzieherinnen gekostet hat, einen täglichen und reibungslosen Kindergartenbetrieb aufrechthielten. Als Schirmherrin für dieses Projekt der Findelkind-Sozialstiftung überreichte Karin Seehofer einen Scheck in Höhe von 20 000 Euro. "Ich kann mir vorstellen, dass das Geld sehr notwendig gebraucht wird", sagte Seehofer.
Kosten gehen nach oben Genau zwei Stunden vor dem Besuch Karin Seehofers hatte Neunkirchens Dritter Bürgermeister Martin Mehl erfahren, dass die für Renovierungsarbeiten veranschlagten 110 000 Euro nicht ausreichen werden.
Die Summe muss demnach wohl auf 200 000 Euro korrigiert werden. Nach dem Wasser entstand auf den Zwischenwänden Schimmel. Aufgrund der Dämmung mussten nun die Leitbauwände auf 1,50 Meter aufgemacht werden. "Da ist noch kein Euro für aktiven Hochwasserschutz dabei", erklärt Mehl.
Karin Seehofer sowie Robert und Renate Schmucker, die die Findelkind-Stiftung gegründet haben, konnten diese zerstörerische Kraft kaum glauben, als sie den eigentlich recht unscheinbaren Brandbach anschauten.
Erst vor wenigen Tagen hatte der Kindergarten mit 200 Kindern, Eltern und geladenen Gästen wie MdL Thorsten Glauber (FW) oder Bürgermeister Heinz Richter (FWG) ein Dankfest gefeiert. Gedankt wurde auch den über 60 Spendern, die insgesamt über 12 000 Euro gegeben haben.
Auf dem Fest konnten die Neunkirchener Verantwortlichen eine weitere Geldspende von der VR Bank Erlangen-Höchstadt und Herzogenaurach sowie eine VW-Busladung voll Sachspenden einer Kindertagesstätte aus Neuried entgegennehmen.
Sicher ist allerdings schon jetzt, dass die Sanierung des Kindergartens länger dauern wird, als ursprünglich gedacht. Mitte Oktober gilt inzwischen als realistisches Ziel für den Abschluss der Arbeiten.