Jedes Kind schreit anders

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Wenn das Traumbaby zum Alptraum wird - das Bild zu diesem Thema kommt von Hannah Eckardt. Die Achtjährige besucht den Kinderhort Sattlertor in Forchheim, der am heutigen Samstag zusammen mit der Kindertagesstätte von 10 bis 15 Uhr zum "Tag der offenen Tür" einlädt. Es gibt Weißwürste, internationale Spezialitäten sowie Kaffee und Kuchen.
Wenn das Traumbaby zum Alptraum wird - das Bild zu diesem Thema kommt von Hannah Eckardt. Die Achtjährige besucht den Kinderhort Sattlertor in Forchheim, der am heutigen Samstag zusammen mit der Kindertagesstätte von 10 bis 15 Uhr zum "Tag der offenen Tür" einlädt. Es gibt Weißwürste, internationale Spezialitäten sowie Kaffee und Kuchen.

Wenn Babys ohne Unterlassen schreien, können Eltern schon einmal dem Wahnsinn nahe sein. Eine spezielle Ambulanz in Forchheim bietet Hilfe und Unterstützung an.

Ein junges Paar bekommt sein erstes Kind. Die Vorfreude und die Erwartungen sind groß: Das Kind wird bestimmt seine Augen haben und ihren Mund, seine Ausgeglichenheit und ihre Lebensfreude. Wie schön das wird!
Die Wirklichkeit sieht leider oft weit weniger harmonisch aus. Nach der Geburt kann sich sogar so etwas wie Ernüchterung breit machen. Zum Beispiel, wenn das Baby unentwegt schreit und einfach nicht schlafen will. Nach kurzer Zeit liegen dann die Nerven blank und die Eltern werden immer verzweifelter.

Vielleicht erzählt dann die Oma zwar, beim frischgebackenen Papa wäre es damals genau so gewesen. Das hätte sich dann aber mit der Zeit auch wieder gegeben. Aber selbst die Aussicht auf Besserung hilft erst einmal nicht viel, wenn das Kind gerade wie am Spieß brüllt. Das wissen auch die Erziehungsberater der Forchheimer Caritas nur zu gut.


In den vergangenen Jahren haben junge Eltern in den einschlägigen Zeitschriften und Ratgebern vermehrt etwas über sogenannten "Schreibabys" und den Umgang mit ihnen lesen können.
Eines muss allen Eltern aber laut den Mitarbeitern der Caritas zunächst einmal klar sein: Jedes Kind schreit. Das ist nun einmal so. Tatsache ist aber auch, dass ungefähr jedes zehnte Baby erheblich mehr und länger schreit, als dies durchschnittlich der Fall ist.

Forscher tappen noch im Dunkeln

Die Ursachen dafür, warum ein Baby zum Schreibaby wird, sind noch nicht ausreichend erforscht. Es gibt unter Forschern allerdings die Vermutung, dass Vererbung etwas mit diesem Phänomen zu tun hat. Häufig erzählen betroffene Eltern den Mitarbeitern der Caritas, dass auch sie als Baby viel und lang geschrien haben sollen.
Die Belastungen, denen Eltern von Schreibabys ausgesetzt sind, sind mitunter gewaltig. Schlafentzug und anhaltende Schreie sind Dinge, bei denen man gemeinhin eher an Folter als an Babys denkt.

Auch deshalb gibt es seit einigen Jahren in Bayern flächendeckend Schreibabyambulanzen. In Forchheim gibt es in diesem Zusammenhang das "Projekt Mini-Mumm - Babys besser verstehen". Dieses Angebot trägt die Erziehungsberatungsstelle.

In die Schreibabyambulanz kommen aber nicht nur Eltern von Schreibabys, sondern auch Eltern, deren Babys an Schlafstörungen oder Fütterstörungen leiden. Auch Eltern, deren Kinder zu trotzigem, aggressivem oder extrem ängstlichem Verhalten neigen, finden dort Hilfsangebote.
Die Mitarbeiterinnen der Ambulanz nehmen die Probleme der Eltern ernst. Sie helfen den Eltern dabei, ihre elterlichen Fähigkeiten richtig zu nutzen.

Ferner informieren sie die Eltern über die Entwicklung der Kinder, geben Tipps zum Beruhigen der Babys und unterstützen die Eltern im Rahmen einer Interaktions- und Kommunikationsberatung dabei, ihre Babys besser zu verstehen. In der überwiegenden Zahl stellen sich laut der Caritas schon nach drei oder vier Terminen erste Erfolge ein. Manchmal genüge auch schon ein einziger Termin, und die Welt der jungen Eltern sei wieder in Ordnung.

Kooperation mit Kinderärzten

Die Ambulanz arbeitet mitSchlafprotokollen, Videobeobachtungen und Entwicklungsberatungen.
Um eventuell bestehende organische Ursachen der Störungen ausschließen zu können, arbeitet die Forchheimer Ambulanz zudem eng mit den jeweiligen Kinderärzten zusammen.