Die Interessengemeinschaft Mobilfunk aus Kleinsendelbach sieht die fünfte Generation des Mobilfunks mit Sorge.
Die Interessengemeinschaft Mobilfunk aus Kleinsendelbach sieht die fünfte Generation des Mobilfunks mit Sorge.Die Interessengemeinschaft Mobilfunk aus Kleinsendelbach sieht die fünfte Generation des Mobilfunks mit Sorge.Keine Milch mehr im Kühlschrank? Das wird künftig nicht mehr passieren, denn bald kann der Kühlschrank die Milch selbst bestellen, sobald die letzte Tüte geleert wurde. Auch die Waschmaschine ordert Waschmittel, wenn nötig. Smarthome nennt sich das, was vor wenigen Jahren noch als Errungenschaft in Science-Fiction-Filmen gezeigt wurde, und auch das autonome Fahren gehört dazu. Mit 5G-Mobilfunk - Mobilfunk der fünften Generation - wird all das zur Realität. Frank Herdegen ist Mitglied des Leitungsteams der Interessengemeinschaft (IG) vom Mobilfunk betroffener Bürger in Kleinsendelbach und meldet Bedenken an.
Schon 2005 hat sich diese IG gegründet, als am Sportplatz in Kleinsendelbach ein Mobilfunkmast aufgestellt werden sollte - und hatte damals Erfolg für die Betroffenen im Umfeld des geplanten Senderbaues.
Symptome wie Schlaflosigkeit, Herzrasen, massive Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme, ständige innere Unruhe und Gereiztheit bis hin zu andauernden und nicht erklärbaren Schmerzen haben sich bei einer Betroffenen aus dem Landkreis Forchheim eingestellt, als sie längere Zeit im nahen Umfeld einer größeren Funkanlage gelebt hat. Inzwischen hat sie ihr Haus verkauft.
Die Symptome sind vielfältig, und Betroffene wie sie sind sich sicher, dass es mehr Menschen gibt, die von den Strahlen gesundheitlich beeinträchtigt werden, die es jedoch nicht unmittelbar damit in Verbindung bringen. Und nun soll 5G Wirklichkeit werden.
Große Bedenken hat die Interessengemeinschaft, steht doch hinter 5G der Aufbau eines weiteren Mobilfunknetzes, mit dem Deutschland zu 98 Prozent lückenlos abgedeckt werden soll. Das bedeute bei der zu 4G vergleichsweise geringen Reichweite von 5G nicht nur neue Masten, sondern auch sehr viele zusätzliche kleinere Antennen wie Picozellen mit einer Reichweite von etwa 100 Metern und sogenannten Femtozellen mit einer Reichweite von 20 bis 30 Metern, was gerade in dicht bebauten Gebieten notwendig werde, sagt Herdegen.
Wie der geplante 5G-Ausbau aussehen und welche Folgen das haben könnte, darüber hat in einer Informationsveranstaltung in Kleinsendelbach Jörn Gutbier, Vorstandsvorsitzender des Vereins Diagnose-Funk und Sprecher der Arbeitsgruppe "Elektromagnetische Felder" beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland berichtet.
"Diese Kleinzellen können an Häuserfassaden, Verteilerkästen, Straßenlaternen, Litfaßsäulen, Verkehrsschildern, Ampeln und an Leitplanken angebracht werden", berichtet Herdegen über Details des Vortrages. Die IG Mobilfunk in Kleinsendelbach betrachtet die Entwicklung mit Sorge, denn Mobilfunk werde von einer ganzen Reihe von Forschern als gesundheitsgefährdend eingeschätzt. Durch 5G und die massive Verdichtung der Sendeanlagen wirke in Zukunft voraussichtlich ein Mehrfaches der jetzigen Strahlenbelastung auf die Bevölkerung ein. "Fast auf Augenhöhe installiert, rückt die neue Strahlung den Menschen auf der Straße deutlich näher. Das ist eine andere Hausnummer", umschreibt es Herdegen.