Der  Kulturgeograf Werner Bätzing malt die Zukunft Egolffsteins in dunklen Farben.   Die  Gemeinde müsse nun schnell reagieren.
                           
          
           
   
          Werner  Bätzing wird sich einmal nicht vorwerfen lassen müssen,   nicht frühzeitig gewarnt zu haben.  "Wenn diese Entwicklung so weiter geht wie bisher, dann wird Egloffstein in 20 Jahren keine Landwirtschaft mehr haben und der Tourismus wird wegen unattraktiv gewordener Landschaft kaum noch eine Rolle spielen. Und ob es dann noch eine gewisse Anzahl von Kleinbetrieben geben wird, hängt von politischen Rahmenbedingungen ab, die für Egloffstein eher ungünstig werden dürften",  hat der  Kulturgeograf  aus Erlangen     bereits  2008  geschrieben. 
Jetzt ist Bätzing  in seiner Einschätzung sogar noch einen  Schritt weiter gegangen:  Er  befürchtet,   dass "die Gemeinde Egloffstein einen Großteil seiner Basisinfrastruktur, wie den Einzelhandel und die medizinische Versorgung in den nächsten zehn Jahren verlieren wird". Zumindest dann, wenn   jetzt nichts dagegen unternommen wird. 
Bätzing  stützt sich dabei auf  Prognosen des statistischen Landesamtes in München. Dieses  sagt der Gemeinde   Egloffstein bis 2021 eine Verringerung der Einwohnerzahl um  200 Personen voraus.  
  
  Chancen auf  vier Feldernn  Diese Entwicklung kann  laut Bätzing   nur dann  verhindert werden, wenn sich die Bevölkerung vor Ort selbst engagiert und  etwas auf die Beine stellt. "Überlasst das Feld nicht auswärtigen Experten",  warnte Bätzing  und folgerte: "Nur die einheimische Bevölkerung kann das Ruder  herumreißen."
 Entwicklungschancen   sieht Bätzing in vier Bereichen: in der "Geschichte".  In der "eindrucksvollen Landschaft". Drittens  im   "hohen  Bekanntheitsgrad"  und  im  damit einhergehenden positiven  Image.  Und schließlich  sei da noch die gute  Lage zwischen  Nürnberg, Bayreuth und Bamberg. 
Nicht zuletzt empfahl Bätzing den Egloffsteinern, den  Tourismus    stärker  zu fördern. Zudem    hält er die Gemeinde   gut als Wohnsitz für Senioren geeignet.    Dies bedeute  aber, dass  der Ausbau     regenerativer Energien    dort  nicht zu  empfehlen sei.  Die Windkraft "beißt sich mit dem Tourismus", die Wasserkraft "beißt sich mit der Ökologie".