In Eggolsheim den Verschwendern von Steuermitteln auf der Spur

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Thomas Mönius Foto: privat
Thomas Mönius Foto: privat

Seit 25 Jahren engagiert sich der Forchheimer Rechtsanwalt Thomas Mönius beim Bund der Steuerzahler in Bayern. Am Mittwoch tagt der Bund in Eggolsheim (Kreis Forchheim). Mönius sieht sein Ehrenamt als Chance, politisch Einfluss zu nehmen.

Was erwartet die Steuerzahler? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Bund der Steuerzahler in Bayern am Mittwochabend in Eggolsheim (Gasthof Pfister, 19 Uhr). Der Forchheimer Rechtsanwalt Thomas Mönius ist Vorsitzender des Regionalverbandes Forchheim und Bamberg. Im Interview spricht er darüber, warum ihm dieses Ehrenamt" immer noch viel Freude bereitet" - und was die Arbeit des Bundes der Steuerzahler bewirken kann.

Seit 25 Jahren sind Sie Vorsitzender des Regionalverbandes. Am Mittwochabend werden Sie erneut kandidieren. Was gefällt Ihnen so gut an dem Ehrenamt?

Mönius: Ich bin ein politischer Mensch und meine Erfahrung ist: Mit allgemeinpolitischen Anliegen kommt man nicht sehr weit. Der fachpolitische Weg, den der Bund der Steuerzahler eröffnet, ist dagegen sehr effizient. Ich bin der einzige Regional-Vorsitzende, der auch das Präsidium berät.
Meine Überlegungen können also über den Landesverband und den Bundesverband relativ leicht das Parlament erreichen.

Welche Konsequenzen hat ihre Arbeit im Idealfall?

In der Vergangenheit ist es mir gelungen, zwei Einträge in das Schwarzbuch zu bringen. Zum Beispiel die explodierenden Kosten bei der Kettenbrücke in Bamberg. Aber Einträge in das Schwarzbuch sind nur die auffälligste Form unseres Wirkens. Alleine die Tatsache, dass es uns gibt, ist ein Disziplinierungsmittel. Schon der Hinweis, dass ein Missstand dem Bund der Steuerzahler gemeldet werden könnte, kann erfahrungsgemäß viel bewirken. Nicht umsonst trägt unser Verband den Ehrentitel "Finanz-Gewissen der Nation" - ein Ehrentitel, den wir uns natürlich immer wieder neu verdienen müssen.

Hannah Stein, die Vizepräsidentin Ihres Verbandes, berichtet in Eggolsheim darüber, was den Steuerzahler erwartet. Was glauben Sie, was ihn erwartet?

Hannah Stein ist unsere Repräsentantin in Berlin. Sie ist ganz nah dran an den Themen Koalitionsverhandlungen und Koalitionsvertrag. Das aktuellste, was man momentan über finanzpolitische Perspektiven erfahren kann, wird Hannah Stein mitteilen. Ich persönlich bin der Meinung, dass die aktuelle Situation keinesfalls nach einer Steuererhöhung verlangt. Schon jetzt werden Menschen als reich im Sinn des Gesetzes besteuert, obwohl sie es nicht sind. Was wir notwendig bräuchten, sind Vereinfachungen. Das Steuerrecht muss transparenter werden, damit jeder auch weiß, warum er besteuert wird.

"Wachsamkeit ist Bürgerpflicht" lautet das Motto des Verbandes. Hat Ihr wachsames Auge auch die Forchheimer Verhältnisse im Blick?

Ja, natürlich. Wir beobachten die Lage und verfolgen viele anonyme und auch offene Hinweise. In Forchheim läuft es seit vielen Jahren ziemlich gut. Ich stelle fest, dass hier mit den Mitteln der Bürger sorgfältig umgegangen wird.

Gilt das auch, um ein aktuelles Beispiel zu nehmen, bei der Sanierung des Ehrenbürg-Gymnasiums?

Die Schulsanierung verzögert sich, das ist aber deshalb noch kein Projekt, das wir beurteilen könnten. Wir sind nicht die Besserwisser der Nation. Wenn es eine Luxussanierung werden würde, dann würde ich mich einschalten. Das ist es aber nicht. Ich habe das Ehrenbürg-Thema auf dem Monitor. Aber bislang ist das kein Thema, wo man von Verschwendung von Steuermitteln reden kann.