In Betzenstein geht es 92 Meter in die Tiefe

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Der österlich geschmückte tiefe Brunnen mit Brunnenhaus in Betzenstein.Foto: Löwisch
Der österlich geschmückte tiefe Brunnen mit Brunnenhaus in Betzenstein.Foto: Löwisch

Der Brunnen von Betzenstein ist ein leuchtendes Beispiel oberfränkischer Ingenieurskunst.

Der Tiefe Brunnen in Betzenstein gilt bis heute als eine technische Meisterleistung. Er ist einer der tiefsten gemauerten Brunnen Deutschlands. In einer Bauzeit zwischen 1543 und 1549 wurde unter großen Anstrengungen ein 92 Meter tiefer Schacht ausgehoben, der Schritt für Schritt mit massiven maßgefertigten Sandsteinquadern gesichert wurde. Zwei Steinmetzmeister und acht Gesellen waren damit beschäftigt, die rund 2400 Quadersteine aus dem Nürnberger Land zu bearbeiten.

Wasser mit Trinkwasserqualität

Der Bau des Brunnens kostete letztendlich mehr als die gesamte Stadtmauer samt Türmen. Zum Schutz des Brunnens wurde 1563 das Brunnenhaus gebaut. Zwei starke Männer benötigten dabei rund 15 Minuten, um einen vollen Eimer Wasser herauf zu befördern. Bis November 1902 war der Tiefe Brunnen die einzige Trinkwasserversorgung für Betzenstein und Umgebung. Der Brunnen führt heute noch Wasser mit Trinkwasserqualität.