In den Hotels und Gasthöfen im Landkreis Forchheim dürfen ab Samstag wieder Urlauber übernachten. Das sollten Übernachtungsgäste und Vermieter beachten.
Erwacht die Touristendestination Forchheim und Fränkische Schweiz nach zweieinhalb Monaten fast kompletten Stillstands jetzt zum Leben? Ja, aber langsam. Ab heute dürfen wieder Urlauber in den hiesigen Hotels, Ferienwohnungen und auf den Campingplätzen übernachten.
Die 23 Gästezimmer sind hergerichtet. Für die Hotelangestellten liegen Mund-Nasen-Schutz, Handschuhe und Desinfektionsmittel bereit. Die Hygiene-Hinweisschilder und der Spuckschutz an der Rezeption sind installiert. Alles ist vorbereitet für die Gäste des Hotels am Kronengarten in der Forchheimer Altstadt. Doch mit einem Ansturm auf die Hotelzimmer ist nicht zu rechnen.
"Die Übernachtungszahlen kann ich an einer Hand abzählen", verdeutlicht Felix Langenbuch. Die vergangenen Wochen seit Mitte März waren für den Forchheimer Hotelier sehr schwierig: Nur eine Handvoll Business-Gäste blieben über Nacht. Sein Hotel wäre an den Mai-Wochenenden normalerweise komplett ausgebucht gewesen. Jetzt ist der 51-Jährige vor allem damit beschäftigt, Stornierungen entgegenzunehmen. Die Liste der zurückgenommenen Buchungen ist mehrere Seiten lang.
Ein Segen für die Gastgeber
Unter den Hoteliers in der Region überwiegt die Freude, wieder Touristen beherbergen zu dürfen. "Das ist ein Segen für die Gastronomen in der Fränkischen Schweiz", sagt Georg Hötzelein, Forchheims Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) und Inhaber des Berg-Gasthofes in Regensberg. Nach fast drei "toten" Monaten, begrüßt er die Möglichkeit, jetzt mit "angezogener Handbremse" öffnen zu können. Wegen der Corona-Auflagen könnten maximal die Hälfte der Zimmerplätze in der Hotellerie überhaupt belegt, erklärt Hötzelein.
Rund ein Drittel seines Berg-Gasthofes in Regensberg ist über Pfingsten ausgebucht. Die Mitarbeiter der Hotel- und Gaststättenbetriebe müssten nun zudem herausfinden, wie es mit der Umsetzung der Hygienekonzepte klappt. "Wir fühlen uns wie ein Komapatient, der erst langsam wieder auf die Füße kommt", verdeutlicht der Dehoga-Kreisvorsitzende. Für die ersten Wochen haben bei Hötzelein vor allem Paare und Familien Übernachtungen gebucht.
Die seit heute geltende Öffnung für touristische Übernachtungsgäste machen sich auch im Hotel am Kronengarten nur langsam bemerkbar: Ein Pärchen hat über das Pfingstwochenende ein Zimmer gebucht. Langenbuch merkt unter anderem an den Stornierungen, dass nach wie vor ein Großteil des touristischen Publikums ausbleibt. Zum Beispiel sind Gruppenausflüge (mit mehr als zwei Haushalten) kaum möglich, Touristen-Führungen finden nicht statt und Publikumsmagnete wie das Annafest brechen weg. Außerdem würden es viele Rentner aktuell vermeiden, in den Urlaub zu fahren. Aber der Hotelier bleibt optimistisch: "Ich habe die Hoffnung, dass im Laufe des Sommers wieder mehr Urlauber kommen."
Tourismus-Öffnungen: Das müssen Übernachtungsgäste und Vermieter beachten