Heiligenstadt jubelt über 4,9 Millionen Euro

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335 Kilometer Glasfaser und 122 Kilometer Leerrohr werden im Gemeindegebiet verlegt. Fotos: Carmen Schwind
335 Kilometer Glasfaser und 122 Kilometer Leerrohr werden im Gemeindegebiet verlegt.  Fotos: Carmen Schwind
Bürgermeister Krämer ist stolz auf die gefundene Lösung.
Bürgermeister Krämer ist stolz auf die gefundene Lösung.
 

Als erste Gemeinde im Landkreis Bamberg erhält die Marktgemeinde einen Förderbescheid für den Aufbau eines eigenen Breitbandnetzes.

In Heiligenstadt sind die Weichen für den Highspeed-Anschluss an die Datenautobahn der großen weiten Welt gestellt. Bürgermeister Helmut Krämer (CSU/Einigkeit) informierte in der jüngsten Sitzung den Marktgemeinderat, dass er gemeinsam mit Geschäftsleiter Rüdiger Schmidt und der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner (CSU) aus den Händen von Bundesminister Alexander Dobrindt den Förderbescheid über 4,9 Millionen Euro für das beschlossene Betreibermodell erhalten habe.

"Heiligenstadt ist die erste Gemeinde im Landkreis Bamberg, die einen Förderbescheid für den Aufbau eines eigenen Breitbandnetzes vom Bund erhalten hat", trug Krämer vor.

Die geplanten Investitionskosten für das eigene Netz, das dann im Eigentum des Marktes ist, werden etwa 8,5 Millionen Euro betragen. Neben der Förderung durch den Bund, rechnet der Bürgermeister danach mit einer Kofinanzierung in Höhe von 900 000 Euro aus Landesmitteln.

Helmut Krämer wies darauf hin, dass der Markt bereits zum zweiten Mal vom Bundesprogramm profitiert habe, denn erst im November 2016 habe der Bund das ehrgeizige Vorhaben des Marktes mit 50 000 Euro gefördert. Damit die Heiligenstadter Bürger und Unternehmer ins Gigabit-Zeitalter aufbrechen können, müssen in den 24 Gemeindeteilen auf 77 Quadratkilometer Fläche 64 Kilometer Tiefbaumaßnahmen durchgeführt werden. Dabei werden voraussichtlich 335 Kilometer Glasfaser und 122 Kilometer Leerrohr verlegt, denn schließlich sollen 1327 Haushalte und 150 Unternehmen zuverlässig mit Bandbreiten von mindestens 100 Mbit/s versorgt werden.


Lob für die Verwaltung

"Der Förderbetrag ist erst in Aussicht gestellt worden. Die Bürger müssen wissen, dass wir nicht gleich loslegen können, sondern dass erst das Ausschreibungsverfahren anlaufen wird", gab Krämer an.
Der Eigenanteil des Marktes in Höhe von voraussichtlich 2,8 Millionen Euro soll über 20 bis 30 Jahre durch Einnahmen aus der Verpachtung des Glasfasernetzes finanziert werden. "Das ist die höchste Förderung, die Heiligenstadt je bekommen hat", freute sich Krämer.

Zweiter Bürgermeister Hans Göller (SPD) lobte die Verwaltung und ihr Engagement. Anke Kraasz (BN) fragte nach, ob alle Anschlüsse 100 Mbit/s erreichen werden.

Helmut Krämer macht aus seinem Stolz über das Projekt keinen Hehl: "Ein solches Projekt wird für Heiligenstadt ganz neue Perspektiven öffnen. Wir hoffen, dass sich dann auch neue Betriebe ansiedeln werden." Im Augenblick liege die Bandbreite zwischen 0 und 45 Mbit/s. Mit einem Glasfasernetz dagegen seien nach oben keine Grenzen gesetzt. Bei der Überreichung des Förderbescheids war auch Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner dabei. "Sie hat sich in den vergangenen zwei Jahren engagiert für den Breitbandausbau eingesetzt und ist der Ansicht, dass das Datennetz für Unternehmen und Bürger mittlerweile genauso wichtig ist wie Straßen-, Schienen- Wasser- und Energienetze", berichtete Krämer.

Schließlich seien elektronischer Geschäftsverkehr, Behördendienste und elektronischer Unterricht ganz normal im Alltag geworden. Krämer hofft, dass bis Ende 2019 jeder Heiligenstadter auf der Highspeed-Datenautobahn surfen kann.