Ein gerade noch beschlussfähiger Marktgemeinderat Gößweinstein hat den Haushalt einstimmig genehmigt. Einer kam nach, machte aber gleich wieder kehrt.
Einstimmig verabschiedet hat der Marktgemeinderat Gößweinstein den rund zwölf Millionen Euro schweren Haushaltsplan für dieses Jahr. Den Etat hatte Geschäftsstellenleiter Peter Thiem mangels eines Kämmerers erstellt.
Zur eigentlich wichtigsten Sitzung des Jahres waren allerdings nur acht der 16 Marktgemeinderäte erscheinen. Inklusive Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) war somit gerade noch die Beschlussfähigkeit des Marktgemeinderates gegeben.
Unterbrechung wegen Brand
Die Haushaltsberatung musste wegen des Brands eines erntereifen Elefantengrasfeldes bei Moschendorf kurzzeitig unterbrochen werden (siehe Bericht Seite 14). Vor der Beschlussfassung über die Haushaltssatzung und den Stellen- und Investitionsplan war Marktgemeinderat Dietmar Winkler (CSU) zwar noch eingetroffen, machte aber auf dem Absatz gleich wieder kehrt, als er von dem Brand erfuhr, da Winkler auch Kommandant der Feuerwehr Behringersmühle ist.
Als einziger hatte Bernhard Vogel für die SPD-Fraktion eine Haushaltsrede vorbereitet. Vogel sprach von einem ambitionierten Haushalt mit 23 Projekten, von denen jedes einzelne notwendig und teilweise schon überfällig sei. "Der Haushalt ist gut durchdacht und der Zustimmung wert, ich wünsche euch viel Glück bei der Umsetzung", sagte Vogel abschließend.
Südumgehung des Ortes
Zuvor hatte er darauf verwiesen, dass man die Südumgehung von Gößweinstein über den Finsterweg nicht verdrängen dürfe, da die Bürger diese wollten. Angesichts großer Projekte in den nächsten Jahren müsse mit Steuerentlastungen für die Bürger noch gewartet werden, meinte Vogel. Zweiter Bürgermeister Georg Bauernschmidt (SPD) fand, dass der Haushalt dem angepasst sei, was man auch umsetzen wolle und könne. Nicht vernachlässigen dürfe man die lange überfällige Renovierung des Lehrwohnhauses am Steinernen Beutel, forderte Bauernschmidt. Laut Vogel wurde dazu einmal mit Kosten von 250 000 Euro gerechnet.
"Wenn wir das noch länger in die Zukunft schieben, wird es teurer werden", lautete Vogels Prognose.
Georg Rodler (CSU) bat die Verwaltung, in Zukunft transparenter mit dem Stellenplan umzugehen. Ansonsten befand auch Rodler, dass der Haushalt gut sei. Er betonte, dass man viel erreichen würde, wenn man alles anpacke, was drinstehe.