Franz Truppei (52) ist der neue Direktor des Amtsgerichts Forchheim. Bereits im März hatte Truppei die Nachfolge von Pankraz Reheußer (61) angetreten, der als Senatsvorsitzender an das Oberlandesgericht Bamberg wechselte. Jetzt wurde Truppei offiziell in sein Amt eingeführt.
Den schwierigsten Part hatte am Donnerstag Friedrich Krauß. Der Präsident des Landgerichts Bamberg war für die Begrüßung zuständig. Und so musste er den Überblick bewahren, wer von den rund 100 geladenen Gästen - von denen Krauß annähernd die Hälfte namentlich begrüßte - denn nun wirklich anwesend war.
Um den Führungswechsel beim Amtsgericht Forchheim zu feiern, war die regionale Justiz- und Politprominenz in den Rathaussaal gekommen. Clemens Lückemann, der Präsident des Oberlandesgerichts Bamberg, führte Franz Truppei (52), den neuen Direktor des Amtsgerichts Forchheim, offiziell in sein Amt ein. Bereits im März hatte Truppei die Nachfolge von Pankraz Reheußer (61) angetreten, der als Senatsvorsitzender an das Oberlandesgericht Bamberg wechselte.
Zu Höherem berufen
Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) gratulierte Reheußer, weil er "im wahrsten Sinne des Wortes zu etwas höherem berufen" worden sei. Franz Truppei, dem neuen Chef am Amtsgericht, schenkte Stumpf zur Feier des Tages ein Buch über das Annafest: "Wenn Sie das lesen, können sie verstehen, wie die Forchheimer handeln, wenn das Rationale nicht nachvollziehbar ist."
Pankraz Reheußer nutzte seine Abschiedsrede, um sich bei den 60 Beschäftigten des Amtsgerichtes zu bedanken, die ihm den Einstieg und das Arbeitsleben in Forchheim so leicht gemacht hätten. Denn, so gestand der Ex-Chef des Amtsgerichtes am Donnerstag ein, als er 2007 das Angebot bekam, in Forchheim zu arbeiten, sei er "nicht gerade euphorisch" gewesen. "Ich hatte keinen Bezug zu Forchheim."
Der gebürtige Bamberger Franz Truppei, der seinem ehemaligen Ausbilder Rehhäußer als Chef am Amtsgericht Forchheim nachfolgte, hat sich in der Stadt offenbar gut eingelebt. Er habe sich auch schon daran gewöhnt, dass die Mitarbeiter ihn meinten, wenn vom Chef die Rede sei, scherzte Truppei. In seiner launigen Rede versprach der 52-Jährige, sich auch deshalb für Forchheim stark zu machen, weil die hiesigen Brauer sich vor 100 Jahren vorteilhaft in den Bamberger Bierkrieg eingemischt hätten. "Dank der Unterstützung der Forchheimer Brauer blieb der Bierpreis damals stabil bei zehn Pfennige."
Fingerspitzengefühl
Clemens Lückemann überhäufte den scheidenden und neuen Direktor des Amtsgerichtes mit Lob. Reheußer und Truppei hätten das Anforderungsprofil klar erfüllt: Der Direktor eines Amtsgerichtes müsse neben ausgezeichneten Rechtskenntnissen über Organisationsgeschick, Führungsqualitäten "und vor allem das nötige Fingerspitzengefühl im Umgang mit anderen Menschen verfügen".
Zudem hob der Präsident des Oberlandesgerichts Bamberg hervor, dass Franz Truppei, seit 2014 stellvertretender Landesvorsitzender des Bayerischen Richtervereins ist, "des größten Berufsverbands der Richter und Staatsanwälte in Bayern".
Im rechtspolitischen Teil seiner Rede ging Lückemann auf die Herausforderungen ein, die vor dem Hintergrund der Flüchtlingssituation auf die Justiz zukommen. Gerade die Flüchtlinge, die ohne sorgeberechtigte Personen nach Deutschland einreisen, hätten die Rechtslage aufwändig gemacht. Kinder und Jugendlichen müssten frühzeitig auf ganz Deutschland verteilt werden, um die bayerischen Amtsgerichte zu entlasten.