Im Dezember können die Besitzer ihre Wohnungen im Wohnquartier "Klosterhof" beziehen. Bis Mitte kommenden Jahres soll auch die Gartengestaltung komplett abgeschlossen sein. 20 Millionen Euro wurden verbaut.
Die Klosteranlage Forchheim wird mit Leben erfüllt. "Ab Mitte Dezember ziehen die ersten Bewohner ein", erklärte Geschäftsführer Matthias Hubert vom Erlanger Bauträger Sontowski und Partner am Mittwoch bei einem Ortstermin. Alle 59 Wohnungen seien verkauft. Bis Mitte nächsten Jahres könne das Projekt inklusive der Gestaltung der Außenanlagen abgeschlossen werden.
Zur finanziellen Dimension erklärte Hubert: "In den vergangenen 20 Monaten haben wir 20 Millionen Euro investiert." Damit das ehemalige Kloster und die Klosterkirche auch nach dem Umbau optisch eine Einheit bilden, soll nun auch die Fassade der Klosterkirche erneuert werden. "Die Finanzierung steht", versicherte Matthias Hubert. Die Maßnahme sei mit dem Orden der Redemptoristen, der Kloster-Stiftung, dem Kloster-Verein und der Denkmalpflege abgestimmt. Kostenpunkt: rund 65 000 Euro.
Richtige Farbe wird noch gesucht
"Wer sich die Fassade aus der Nähe ansieht, wird sehen, dass die Sanierung kein Luxus ist", meinte Provinzial Edmund Hipp vom Redemptoristen-Orden. Einzelheiten zur Farbgebung müssen aber noch festgelegt werden. Im Januar sollen Farbmuster aufgetragen werden, um zu sehen, welche Töne ab besten zur Fassade des angrenzenden Gebäudes passen.
Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) freute sich, dass es der Klosterverein geschafft hat, das Leben in und um die Klosterkirche auch während der Bauarbeiten aufrecht zu erhalten. "So ist es gelungen, das Denkmal Klosterkirche mit Leben zu erfüllen", dankte Stumpf der Vorsitzenden des Klostervereins, Rita Kraus.
Stumpf verwies auch auf die Bedeutung der archäologischen Funde für die Stadt, die auf dem Areal des Klosters St. Anton gefunden worden sind. "Sie haben sich da als professionelles Unternehmen erwiesen", lobte Stumpf den Bauträger. "Andere Bauträger nebenan waren da leider nicht so sensibel."
Zufrieden zeigten sich die Beteiligten, dass nun auch die Statue des Heiligen Franziskus nach dem "Kuraufenthalt" wieder an den angestammten Platz im Klostergarten zurückgekehrt ist. Die Figur, die aus der Zeit stammt, als Franziskanermönche das Kloster bewohnten, wurde laut Projektleiter Jochen Saam für einen "kleinen fünfstelligen Betrag" restauriert. Das Alter der Figur, die einst nach Osten blickte, nun aber nach Süden schaut, schätzte Matthias Hubert auf rund 250 Jahre. Statt unter einer Weide, steht er nun unter einer Gruppe von drei Kopfweiden.
Ein biblischer Garten
"Die Außenanlagen des Klostergartens verbinden historisches Ambiente mit moderner Freiraumgestaltung" erklärte Landschaftsgärtner Hans-Josef Schmitt aus Effeltrich. Am Eingang zur Klosteranlage wurden zwei zehn Meter hohe Eichen gepflanzt. Besondere Akzente setzen Gehölze wie Tanne, Judasbaum und Kopfweide, die klösterliche bzw. biblische Themen im Jahreskreis aufgreifen.
Das Gerüst der Pflanzung im Klostergarten stellen 41 Hochstämme und Solitärbüsche dar. Zu den Zieräpfeln, Säulen-Eichen, Hainbuchen und Kiefern gesellen sich 280 Meter Buchenhecken. Als Unterpflanzung dienen Lavendel und Gräser. Hinzu kommen 4000 Duft- und Aromastauden, kombiniert mit Flieder, Weißdorn, Mispel-, Obst- und Beerenobstgehölzen.
Die Gartenbereiche zwischen den Gebäudeteilen sind jahreszeitlich ausgerichtet. Während im Ostergarten 10 000 Wildnarzissen, Tulpen, Schneeglöckchen, Balusterne und Osterglocken blühen, sind im Weihnachtsgarten Christrose und Zaubernuss zuhause. Im Pfingstgarten gibt es neben dem Judasbaum zahleiche Pfingstrosen zu bestaunen.