Franziska Seifert ist Kreissiegerin im Vorlesen

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Mit einem Buchgeschenk bedankte sich Heike Schade bei den Teilnehmern am Vorlesewettbewerb, im Vordergrund die Kreissiegerin Franziska Seifert. Foto: Pauline Lindner
Mit einem Buchgeschenk bedankte sich Heike Schade bei den Teilnehmern am Vorlesewettbewerb, im Vordergrund die Kreissiegerin Franziska Seifert. Foto: Pauline Lindner

Eine elfjährige Schülerin vom Gymnasium Fränkische Schweiz in Ebermannstadt hat den Vorlesewettbewerb des deutschen Buchhandels in Forchheim gewonnen.

Die Jury tagt. Spannung liegt in der Stadtbücherei in der Luft. Denn es geht darum, welcher Sechstklässler im ganzen Landkreis am besten vorliest. Zehn Schulsieger traten gegeneinander an, mit einem selbstgewählten Buchauszug und einem vorgegebenen Pflichttext, den vorher keiner kannte.

Lia Pinto de Azovedo (11) von der Ritter-von Traitteur-Mittelschule Forchheim sagt von sich: "Ich bin jetzt schon ein bisschen aufgeregt." Als Vorlesetext hat sie eine ganz realistische Geschichte gewählt, in der Probleme eines Vaters mit seiner Firma und sogar Drohbriefe eine Rolle spielen: "100 Lügen" von Alice Gabathuler. Für sie war es kein weiter Gedankensprung zum Fremdtext, in dem es um einen jungen Mann geht, der "doofe Mutproben" verlangt.

"Das Lesen ging, das war ein ganz guter Text", urteilt Franziska Seifert (11) vom Gymnasium Fränkische Schweiz in Ebermannstadt. Sie mag Tiere, und weil ihr das Buch beim ersten Lesen Spaß gemacht hat, hatte sie einen Abschnitt aus Erich Kästners "Konferenz der Tiere" mitgebracht.

Tierfan, genauer Pferdenarr ist auch Emily Heid von der Georg-Hartmann-Realschule in Forchheim. Da lag ein Text aus einem Pferdebuch nahe. "Wolkenherz" heißt der Schimmel, dessen Spur die Autorin Sabine Giebken ihre Leser verfolgen lässt. Emily wurde von ihrer Deutschlehrerin begleitet. Birgit Banning drückte ihr auch ganz fest die Daumen. Sie engagiert sich sehr in der Leseförderung.
Die Realschule hat sogenannte Lesekisten geschaffen, mit Büchern passend zur jeweiligen Altersstufe der Schüler. Einmal die Woche dürfen sie eine Stunde lang anstelle eines anderen Faches zugreifen. "Am Ende müssen sie zum Gelesenen eine Notiz machen, ein Lesetagebuch führen", erläutert sie das Prinzip.

Jetzt holt Buchhändlerin Heike Schade, die den örtlichen Wettbewerb für den Börsenverein des deutschen Buchhandels ausgerichtet hat, alle zusammen. Denn die sechsköpfige Jury hat ihre Entscheidung getroffen. Gerhard Schade, Ulrich Schmidt-Arras, Rita Hüller, Maria Knauer, Bettina Schuirer und Manfred Schneider, alles Lehrer oder Leseförderer, sind sich einig, dass alle zehn Teilnehmer - acht Mädchen und zwei Jungen - "ganz eng beieinanderlagen". Die Jury war vor allem begeistert, wie toll der fremde Text vorgetragen wurde, berichtet Manfred Schneider vom Entscheidungsprozess. Man hätte wohl gerne mehrere Goldmedaillen vergeben, spielt er auf die Olympischen Winterspiele an.

Wie dort wird zuerst die Bronzemedaille vergeben. Sie geht an Emily Heid. Zur Freude der Jury geht Platz 2 an einen Jungen, an Joseph Walloch vom Herder-Gymnasium Forchheim. Und Kreissiegerin ist Franziska Seifert. Sie wird den Landkreis auf Bezirksebene vertreten.