Forchheimer tanzen beim Flashmob "One Billion Rising" gegen Gewalt an Frauen

Eisigkalt ist es am Mittwochabend in der Forchheimer Innenstadt. Trotzdem sammelt sich auf dem Rathausplatz eine Menschenmenge, vor allem Frauen trippeln aufgeregt hin und her. Sie sind gekommen, um beim Flashmob "One Billion Rising" mitzutanzen. Eine Milliarde erhebt sich, wie die Aktion wörtlich übersetzt heißt, um für ein Ende der Gewalt an Frauen und Mädchen zu demonstrieren.
Dann ertönt Musik aus einer Box, die Gruppe schwingt die Arme in die Luft, ein Schritt nach vorne, einer zur Seite. Dass nicht alle synchron tanzen, macht hier überhaupt nichts. Jeder, der vorbei läuft, kann spontan mitmachen. "Hauptsache wir sind alle da", sagt Anja Drummer, eine der Organisatorinnen, vor Beginn der Aktion. "Break The Chain" - Spreng die Ketten - ist der Titel des Songs und das, wofür sich die Tänzerinnen einsetzen.
In diesem Jahr ist die Gruppe auf dem Rathausplatz etwas kleiner als in den Vorjahren, rund 25 Frauen haben sich versammelt. Sonst fand der Flashmob immer in der Schulzeit statt, dann konnten Schulklassen daran teilnehmen. Wie Anja Drummer erklärt, habe man in diesem Jahr an die Berufstätigen gedacht, die sonst zur Mittagszeit nicht mitmachen konnten.
Männer dürfen mitmachen
Männer haben sich in diesem Jahr nicht zwischen die Frauenreihen getraut. Dabei dürfen an der Aktion ausdrücklich alle Geschlechter teilnehmen, nicht nur nur Frauen. Dafür sind unter den Zuschauern, die sich um die Gruppe gesammelt haben, ein paar Männer.
In Forchheim findet der Flashmob bereits zum fünften mal statt. Birgit Gareis und Inge Tautz waren seit Anfang an beim Flashmob dabei. Die Form der Aktion finden sie gut, schließlich soll der Flashmob zufällig entstehen, mit möglichst wenig Vorbereitung. "Die Choreographie bleibt immer gleich. Man kann immer mitmachen", erklärt Birgit Gareis.
Flashmob "One Billion Rising"
Flashmob Das englische Wort Flashmob bezeichnet einen scheinbar spontanen Menschenauflauf in der Öffentlichkeit, bei denen sich die Teilnehmer zufällig zusammen kommen und ungewöhnliche Dinge tun. Vor allem mit den neuen Medien, wie sozialen Netzwerken, können Flashmobs organisiert werden.
Aktion One Billion Rising (engl. eine Milliarde erhebt sich) ist eine weltweite Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung.
Gründung Die Kampagne wurde im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Die eine "Milliarde" deutet auf eine UN-Statistik hin, nach der eine von drei Frauen in ihrem Leben entweder vergewaltigt oder Opfer einer Schweren Körperverletzung werden. Die Kampagne wurde im Rahmen der V-Day Bewegung gestartet. Es ist eine der größten Kampagnen weltweit.