Forchheimer Grüne wählen Biochemikerin in den Vorstand

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Der Vorstand der Forchheimer Grünen Liste (FGL), von links: Edith Fießer, Steffen Müller-Eichtmayer, Emmerich Huber, Daniel Thieme, Petra Nathan, Fabiola Reges-Huber Foto: Ulli Eichler
Der Vorstand der Forchheimer Grünen Liste (FGL), von links: Edith Fießer, Steffen Müller-Eichtmayer, Emmerich Huber, Daniel Thieme,  Petra Nathan, Fabiola Reges-Huber Foto: Ulli Eichler

Die Forchheimer Grünen haben einen neuen Vorstand gewählt. Neu dabei ist eine Biochemikerin und Pharmareferentin.

Sprecher Emmerich Huber gab im "Alexandros", dem ehemaligen "Bräustüberl", bei der gut besuchten Mitgliederversammlung der Forchheimer Grünen Liste (FGL) einen sehr positiven Rückblick. Im Vordergrund stand der mit dem Bundestagsmandat für Lisa Badum gekrönte Wahlkampf 2017. Das Mandat für Badum sei nicht nur ein riesiger Erfolg, sondern auch Rückenwind für die weitere Arbeit in der Region. Mit dem neuen Büro in bester Lage am Paradeplatz habe man nun auch wieder einen Mittelpunkt.

Als weiteren Schwerpunkt nannte Huber das erfolgreiche Engagement für das Volksbegehren "gegen die Betonflut". Die Forchheimer Aktion der Flächenversiegelung mit Kartons und die Infostände mit Unterschriftensammlungen hätten viel Aufmerksamkeit erzeugt und seien in mehreren Städten in Franken kopiert worden. Die Beteiligung an den Aktionen bezeichnete er als genial und mit dem neu gegründeten "Bündnis gegen Flächenfraß" sei man im Landkreis Forchheim ausgesprochen breit aufgestellt.

Ein Desaster nannte Huber allerdings aus grüner Sicht die Entwicklungen auf Landes- und Bundesebene wie auch global. Von einem wirksamen Umwelt- und Klimaschutz sei man weit entfernt.

Kassier Steffen Müller-Eichtmayer berichtete über den zufrieden stellenden Kassenstand und die Prüfer bestätigten eine "hervorragend übersichtliche" Kassenführung, so dass der Kassier ohne Gegenstimme entlastet wurde.

Engagiert diskutierten die Mitglieder nach einem kurzen Bericht aus dem Stadtrat über das schwierige Verhältnis zwischen Stadtrat und Oberbürgermeister. Vor dem Hintergrund der laut FGL-Pressemitteilung "teilweisen Überforderung der Verwaltung und der finanziellen Grenzen des städtischen Haushalts" gab es auch unterschiedliche Sichtweisen zur Frage, ob Forchheim eine Landesgartenschau durchführen soll. Mehrheitlich sieht auch die Basis der Grünen die Gartenschau eher skeptisch und unterstützt die Linie der Fraktion.

Eine Satzungsänderung wurde nach kurzer Diskussion einstimmig beschlossen: Auch Nicht-Parteimitglieder können im Ortsverband nun bei kommunalen Themen gleichberechtigt mitreden und entscheiden.

Hauptpunkt des formalen Teils der Versammlung war die Neuwahl. Weil Sabine Sklenar wegen hoher beruflicher und familiärer Belastung nicht mehr kandidierte, stellte sich schließlich Petra Nathan, eine 35-jährige Biochemikerin und Pharmareferentin, zur Wahl. Die Nachfrage, wie denn Pharmaindustrie und Engagement bei den Grünen zusammenpasse, amüsierte sie sichtlich. "Der Job bedeutet doch nicht, dass man sein Hirn ausschalten und die Augen zum Beispiel vor den riesigen Umweltproblemen verschließt", entgegnete sie. Ihre Wahl zur neuen Sprecherin erfolgte dann ohne Gegenstimme.

Als Sprecher wurde Emmerich Huber ebenfalls ohne Gegenstimme wieder gewählt. Ebenso im Amt bestätigten die Mitglieder Steffen Müller-Eichtmayer als Kassier. Interessant wurde es dann bei der Wahl der drei Beisitzer, denn es gab überraschend sechs Vorschläge beziehungsweise Bewerbungen. Als Beisitzer zum Zug kamen wie bisher Stadträtin Edith Fießer und Fabiola Reges-Huber. Neuer Beisitzer ist Daniel Thieme aus Kersbach.

Die beiden Sprecher sehen den Ortsverband bestens gerüstet für die anstehenden Aufgaben sowohl bei den Themen vor Ort als auch den Landtagswahlkampf.