Wer in Forchheim lernen will, erhält seit Mittwoch prominente Unterstützung - vom neuen Bildungsbeirat der Stadt.
Kein Kind soll verloren gehen. Dieses Motto hatte die Projektgruppe "Bildung in der Stadt Forchheim" bereits 2008 ausgegeben. Und es soll auch weiter seine Gültigkeit haben. Doch seit Mittwoch hat die Bildungsgruppe einen neuen Status: Fortan wird sie als Bildungsbeirat der Stadt Forchheim agieren. Wie Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) bei der konstituierenden Sitzung hervorhob, hat der Beirat die Aufgabe, "sein Fachwissen dem Stadtrat zur Verfügung zu stellen".
Geballtes Fachwissen Für das geballte Fachwissen im Beirat sorgen 26 Mitglieder. Vertreten ist alles, was in Forchheimer Bildungseinrichtungen Rang und Namen hat; vom Pfarrer (Enno Weidt, St.
Johannis) über die Kreisjugendpflegerin (Ursula Albuschkat), die Fachberaterin für Kindertagesstätten (Ulrike Hentschel), die Leiterin des Jugendamtes (Dagmar May) bis hin zum Schulrat (Wolfgang Blos) und dem Vorsitzenden des Gesamtelternbeirates der Forchheimer Grund- und Mittelschulen, Markus Schmitt, um nur einige Beispiele zu nennen.
29 Mal hatte die Projekt-Gruppe in den vergangenen sechs Jahren getagt, ehe sie am Mittwoch (auf Betreiben des Stadtrates) in den Stand eines Bildungsrates erhoben wurde. Geleitet wurde die Gruppe bislang von Peter Meinel und Gerhard Koller. Meinel war einst Direktor des Staatsinstitutes für Bildungsforschung und Koller war ehemals Schulamtsdirektor. Das Duo bleibt auch im Bildungsrat federführend.
Die Räte wählten Meinel zum Vorsitzenden und Koller zu dessen Stellvertreter.
Wer die Bildung voranbringen wolle, sagte OB Stumpf (er gehört als Chef der Verwaltung dem Rat an, hat aber kein Stimmrecht), "der braucht eine hohe Frustrationstoleranz". Denn, was auch immer der Bildungsrat künftig beschließen werde, die Umsetzung liege beim Stadtrat, betonte Franz Stumpf: "Und der macht dann vielleicht doch was anderes."
Riesige Potenziale Der frisch gewählte Vorsitzende Peter Meinel erinnerte daran, was bislang im Sinne einer Bildungsregion Forchheim geleistet worden sei. "Wir sind alle miteinander vernetzt, das ist unser Kapital." Ohne dass die Stadt nur einen Cent dafür ausgeben müsste, sei es gelungen "riesige Potenziale auszuschöpfen". Dazu zählte Meinel Projekte wie "Team Teaching", Hospitationen, das Zusammenführen von Elternbeiräten, die
Herausgabe eines Ratgebers über Bildungsinstitutionen oder die Unterstützung für Migrantenkinder.
Natürlich gebe es noch genügend "offene Aspekte" der Bildungsarbeit, sagte Peter Meinel. Und deutete mit dem Stichwort "Bildungs-Monitoring" eines der Vorhaben nur an. Um die Bildungseinrichtungen in Forchheim "zukunftsfähig zu halten und zu machen", so Peter Meinel, werde der Bildungsbeirat auch künftig sein "größtes Kapital" nutzen: "die offene Aussprache auf Augenhöhe".