Die Neumöblierung der Innenstadt nehmen Walter und Michael Reif zum Anlass, ihren Laden in der Hauptstraße 44 neu zu gestalten. Die Grillhütte in der Fußgängerzone hat ausgedient.
Michael Reif (32) ist Metzgermeister in der vierten Generation. Als sein Vater Walter Reif das Geschäftshaus in der Hauptstraße 44 neu baute, war Junior Michael noch gar nicht geboren. Mittlerweile ist der 1978 neu eingerichtete Laden in die Jahre gekommen - und Michael Reif nutzt die Gunst der Stunde. Denn wirklich notwendig sei die Neugestaltung gar nicht gewesen, erzählt der 32-Jährige. Auslöser für die Investition war eine Auflage der Stadt. Ihr war die Grillhütte ein Dorn im Auge. In dieser Hütte briet die Metzgerei direkt vor dem Geschäft ihre Bratwürste und verkaufte sie an die Passanten.
30 Prozent Energie sparen
Da der Stadtrat eine Neumöblierung der Innenstadt beschlossen hat, war die Metzgerei Schweizer und Reif aufgerufen, ihre Grillhütte verschwinden zu lassen. "Wir wurden ein bisschen zu unserem Glück gezwungen", sagt Michael Reif.
Beim Umbau der Metzgerei schlagen Walter und Michael Reif zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie verlagern den Holzkohlegrill von der Hütte in den Laden - und gleichzeitig wird das gesamte Inventar samt Kühlmaschinen erneuert.
"Energietechnisch waren wir schon auf einem modernen Stand, aber mit den neuen Kühlmaschinen sparen wir nochmal 30 Prozent Energie", sagt Juniorchef Reif.
In zweieinhalb Wochen werden die Kunden eine geschwungene Theke vorfinden, daneben eine heiße Theke, ein neues Kassensystem; im Laden einen Bistrotisch mit Barhockern, vor dem Laden vier Stehtische. Selbst die Waagen werden - obwohl die alten noch gut funktionieren - erneuert. Sie sind dann mit einem elektronischen Abrechnungssystem ausgestattet. Das Finanzamt wolle es so, sagt Michael Reif. Das sei der Trend im Geschäftsleben - "man muss immer gläserner werden".
Über die Höhe der Gesamtinvestitionen spricht Michael Reif nicht. Nur so viel: "Man könnte ein sehr schönes Einfamilienhaus dafür bauen." Walter Reif stand am Montag vor dem Haus und betrachtete die durchbrochene Mauer, wo künftig die Bratwürste durchgereicht werden. "36 Jahre war der alte Laden drin, jetzt freue ich mich auf den neuen."