Forchheim gibt Tipps, wie Kinder sicher mit dem ersten Smartphone umgehen können. Diese Funktionen sollten Eltern kennen.
Forchheim gibt Tipps zum ersten Smartphone fürs Kind: Smartphones sind heute wahre Alleskönner. Sie vereinigen u.a. Telefon, Kamera, MP3-Player, aber auch Taschenlampe, Stoppuhr, Berggipfelerkennung, Thermometer und Navigationsgerät in einem einzigen Gerät. Möglich machen dies Applikationen – kurz Apps genannt. Diese Multifunktionalität ist zunächst eine wirklich feine Sache. Die Einfachheit der Bedienung befördert die rasante Verbreitung in alle gesellschaftlichen Schichten. Über 90% der BürgerInnen in Deutschland im Alter zwischen 14 und 59 Jahren besitzen diese Alleskönner. Das teilt die Stadt Forchheim mit.
Auch bei Kindern unter 14 Jahren hat die Verbreitung in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Aktuelle Daten zeigen, dass in der Altersgruppe der Grundschulkinder bereits mehr als die Hälfte im Besitz eines Smartphones sind.
Forchheim warnt: Smartphone fürs Kind - Hat "Kehrseite"
So schön die Welt der Smartphones und ihrer Apps auch ist, so sollte die Kehrseite nicht außer Acht gelassen werden. Zwar muss für die beliebten Apps, gerade im Social Media Bereich, kein Geld an die Unternehmen entrichtet werden, dennoch bezahlt der Kunde einen nicht zu unterschätzenden Preis.
Die Apps gelten als ausgemachte Datenkraken. Sie sammeln offiziell oder auch verborgen Daten über ihre Nutzer. Diese Daten wiederum werden zu Persönlichkeits- und Bewegungsprofilen zusammengefügt und an Werbepartner und andere – auch staatliche Behörden - weiterverkauft bzw. weitergereicht. Hier entstehen die Summen, die beispielsweise Facebook 2019 einen Börsenwert von an die 500 Milliarden US-Dollar verschaffte. Um diese Zahl einzuordnen: Im Vergleich dazu hat der VW-Konzern einen Marktwert von etwa 101 Milliarden US-Dollar. Zudem bieten die Apps aufgrund von Sicherheitsmängeln zahlreiche Einfallstore für Hackerangriffe.
Dabei gehen die Apps bei der Datensammlung recht geschickt vor. Neben notwendigen Daten zur besseren Darstellung der Inhalte, werden gezielt Daten aus anderen Apps abgegriffen. Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, weshalb beispielsweise eine einfache Taschenlampen-App den Zugriff auf Ihre Kontakt-, Bild- oder Standortdaten benötigt? Sicherlich nicht, um die Taschenlampe heller zu machen.
Stadt Forchheim klärt auf: "Smartphone-Welt nicht verteufeln"
Aber auch der Zugriff von Social Media Apps, wie Facebook, Snapchat oder TikTok auf persönliche Bereiche im Smartphone ist zu hinterfragen. Wenn Sie in der Fußgängerzone von einer freundlichen, aber Ihnen völlig unbekannten Person angesprochen werden, ob Sie ihr die Kontaktdaten aller Freunde, ihren privaten und dienstlichen Kalender, sowie all ihre Fotos übergeben würden, ist die Antwort eindeutig. Wenn Sie zudem dem Unbekannten auch noch mitteilen müssten, wann sie sich, wo in den letzten Tagen, Wochen und Monaten aufgehalten haben, werden Sie einsilbig.
Nun soll die schöne Welt der Smartphones und Apps nicht verteufelt werden. Sie gehört zu uns wie viele andere Annehmlichkeiten auch. Doch wir sollten Vorkehrungen treffen. Gerade bei unseren Kindern, denen freilich der Hintergrund dieser scheinbar kostenfreien Welt noch wenig einleuchtet, müssen wir Vorsicht walten lassen. „In der Vergangenheit wurden gravierende Sicherheitsmängel festgestellt. Der Umstand ist umso besorgniserregender, weil dadurch Daten von Kindern und Jugendlichen gefährdet sind.“