Nach dem Zweiten Weltkrieg lief das Geschäft mit den Gästen in der Fränkischen Schweiz nur schwer wieder an.
Nachdem der Zweite Weltkrieg beendet war, ging es ans Aufräumen, Reparieren und Neueinrichten, um ein geordnetes Leben für die Einwohner zu ermöglichen. Es gab viele Hürden, die sich einem Neuanfang im Tourismus in den Weg stellten.
So berichtete Landrat Rudolf Eberhardt während der Gründungsversammlung des FSV 1947 vor allem über die Belegung der Gästebetten durch Flüchtlinge: "So wie es in der Fränkischen Schweiz mit der Belegung und Inanspruchnahme der Beherbergungsbetriebe und Gaststätten durch Flüchtlinge steht, ist es nirgends mehr der Fall. Es war eigentlich unstatthaft, diese Hotel- und Beherbergungsbetriebe in der Weise zu belegen, dass selbst die Gast- und Nebenzimmer in Anspruch genommen wurden". Diese Tatsachen lassen sich nicht aus der Welt schaffen, sagte Eberhardt weiter und bedauerte, dass er "keine Möglichkeit sehe, in den Fremdenverkehrsbetrieben auch nur ein oder zwei Zimmer frei zu machen". Er nannte die Zahl von 2000 Flüchtlingen, die von der Situation betroffen sind, er könne aber nur rund 180 davon anderweitig umsiedeln.
Nur wenige Betten verfügbar
Die Notlage im Fremdenverkehrsgewerbe war auch Gegenstand einer Landtagsdebatte. Hier wurde festgestellt, dass nur "rund 16 Prozent der Tourismusbetten, für diesen Zweck freigemacht werden können", so der Abgeordnete Haußleiter.
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Zwei Jahre später hatte sich die Situation nicht grundlegend verändert. Bei der turnusgemäßen Hauptversammlung des Fränkische Schweiz-Vereins (FSV) 1949 in Muggendorf meinte Landrat Eberhardt: "Wenn wir in unserem Landkreis in der Lage wären, 500 Leute abzugeben, wäre uns damit geholfen. Ist es denn wirklich ein Hexenwerk, insgesamt 700 bis 800 Menschen aus der Fränkischen Schweiz dorthin zu schicken, wo sie ihr Brot selbst verdienen?"
Trotz aller Hürden in dem Bereich ging der FSV ans Werk, den Tourismus in der Region wieder anzukurbeln. Der Fremdenverkehrsverband Nordbayern gab die Marschrichtung vor. Deren Vertreter meinte in der Sitzung, dass zuerst die Zusammenarbeit mit den Gaststätten und Vermietern gesucht werden sollte. "Es macht wenig Sinn, wenn wir von Nürnberg aus werben, aber vor Ort kein Ansprechpartner zur Verfügung haben".
Beim FSV gab es erste Bestrebungen eine einheitliche Wegmarkierung auf den Weg zu bringen. "Es gilt, alles zu tun, um den Fremden, die in unser herrliches Gebiet kommen, das Gefühl zu geben, dass sie in der Fränkischen Schweiz wohl geborgen sind und gerne wiederkommen", meinte Vereinsvorsitzender Johann Bezold von der Pulvermühle.
Und die Oberpostdirektion in Nürnberg hatte eine neue Sonntagsbusverbindung nach Kirchahorn eingerichtet, "so dass das schöne Ailsbachtal mit der Sophienhöhle, Schloss Rabenstein, Neumühle und so weiter, ohne Schwierigkeiten besucht werden kann", so der Berichterstatter.