Fließt zu viel Wasser von Sollenberg nach Weißenohe?

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Das Baugebiet in Sollenberg für zwei oder drei neue Bauplätze Foto: Petra Malbrich
Das Baugebiet in Sollenberg für zwei oder drei neue Bauplätze Foto: Petra Malbrich

Trotz der langanhaltenden Trockenperiode ist Wasser im Mesnergraben. Die Gemeinde Weißenohe vermutet, es wird aus Sollenberg zugeleitet.

Fährt man den steilen Weißenoher Berg hoch, kommt man in dem zur Stadt Gräfenberg gehörenden Ort Sollenberg an. Dort, in Waldrandlage, umgeben von Kirschgärten nahe eines Funkmasts, wurde ein kleines Baugebiet ausgewiesen. Doch da Wasser bekanntlich den Berg hinunterfließt, sollte der Abwasserzweckverband eine Überprüfung vornehmen. "Der Abwasserzweckverband sieht keine Probleme auf die Kanalisation zukommen", berichtete der Weißenoher Bürgermeister Rudolf Braun (WGA) in der Gemeinderatssitzung. "Ich aber fühle mich dabei nicht recht wohl", sagte Braun. Er habe von den Anwohnern des Mesnergrabens gehört, dass trotz der langanhaltenden Trockenheit noch Wasser im Graben ist. Das sei normalerweise bei solcher Wetterlage nicht der Fall. Es wird vermutet, dass das Wasser von Sollenberg kommt, das den Oberflächenkanal nutzt. "Wir wollen überprüfen lassen, ob von Sollenberg etwas reingeflossen ist", sagte Braun.

Bei Starkregen überlastet

Um der Stadt Gräfenberg das Einverständnis für das geplante Baugebiet zu erteilen, sollte der Beschluss ergänzt werden. "Wir werden den Beschluss so formulieren, dass kein Wasser von Gräfenberg zugeleitet werden darf", betonte Braun. Gerade bei Starkregen schaffe es der Mesnergraben nicht mehr, das Wasser abzuleiten. "Das sollten wir zu bedenken geben", meinte Braun und machte damit auch die Verantwortung für den Abwasserzweckverband und die Stadt deutlich. Auch Carmen Stumpf (FWG) betonte diesen Vorbehalt, waren doch diese Bedenken in der Vergangenheit immer wieder geäußert worden.

Baugebiet "Webergarten"

Große Bedenken wegen des Weißenoher Baugebiets "Webergarten", das neu ausgewiesen wurde, hat Michael Neubert, der Gründer des Vereins zum Schutz des Lillachtals schon in den vergangenen Sitzungen. Er kritisierte das Baugebiet und vor allem die Vergabekriterien der Gemeinde. Diese würden sich nicht an geltendes Recht halten. Die Einwände gingen bis ans bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr. Neben der Gemeinde Weißenohe musste auch das Landratsamt Forchheim eine Stellungnahme abgeben. Das Ergebnis der Überprüfung lag nun vor und Bürgermeister Rudolf Braun verkündete, dass der Gemeinde aus Sicht des Staatsministeriums in allen Punkten Recht gegeben worden sei. Auch die Kritik, dass die Gemeinde die Leitlinien für Einheimischen- und Baulandmodelle nicht beachte, sei aus staatlicher Sicht zurückgewiesen worden. Die Gemeinde vergibt nach Prüfung Bauland nicht vergünstigt an Einheimische. "Wir können beruhigt weitermachen", sagte Braun, nachdem er das Antwortschreiben des Regierungsdirektors vorgelesen hatte.

Breitbandausbau

In einem Gespräch mit der Telekom wurden die "weißen Flecken" des Breitbandausbaus in der Gemeinde gesucht und in der Weinbergstraße gefunden. Dort gibt es noch kein 30 Mbit/s schnelles Internet. Auch die Hütte des Heimat- und Touristenvereins werde noch mit schnellem Internet versorgt. Da noch Gelder vorhanden aus dem Förderprogramm vorhanden sind, wird nun auch die Weinbergstraße ausgebaut.

Abwasserzweckverband

Mehr Geld muss die Gemeinde Weißenohe künftig für den Abwasserzweckverband Obere Schwabach aufgrund einer Neuberechnung für die Bürger und "Starkverschmutzer" - das sind Gaststätten oder Brauereien - bezahlen. Weißenohe ist gewachsen und zählt nun 1775 Einwohner. Das bedeutet, dass Weißenohe an allen Kosten des Zweckverbands mit 9,89 Prozent beteiligt ist. Vorher waren es 8,74 Prozent. Der neue Satz ist ab Januar gültig, informierte Bürgermeister Rudolf Braun und nannte zugleich einige Investitionen: So wird ein neuer Rechen für die Kläranlage gekauft, um die Abfälle besser filtern zu können. Viele Bürger entsorgen Dinge in der Toilette, die dort sicher nichts zu suchen haben. 44.000 Euro kostet der neue Rechen. Aber auch ein Fahrsilo als Zwischenlager für den Klärschlamm, der nicht mehr auf den Feldern ausgebracht werden darf, wird angeschafft. Der Gemeindechef erläuterte, dass der Klärschlamm der Kommunen teils in den Osten gefahren werde. Auch für das Fahrsilo müsse mit Kosten zwischen 30.000 und 50.000 Euro gerechnet werden.