Für den FDP-Kandidaten Sebastian Körber hat Platz 15 auf der Landesliste nicht zum Einzug in den Bundestag gereicht. Dennoch freute sich der Forchheimer.
Für Sebastian Körber (Ex-MdB und seit 2014 Stadt- und Kreisrat der FDP) war es am Sonntag ein entspannter Tag mit beglückendem Ende: Am Morgen machte der Bundestagsdirektkandidat des Wahlkreises Bamberg-Forchheim noch Wahlkampf, indem er sein FDP-Shirt überstreifte und mit seiner Laufgruppe "Freiheitsläufer" auf die Strecke ging. Am Abend feierte er in einem Lokal am Paradeplatz die wiedererstarkte FDP: "Super, zweistellig, ich freue mich riesig."
Persönlich freute sich Körber darüber, dass er im Vergleich zur vorherigen Bundestagswahl sein Erststimmen-Ergebnis "fast verdoppeln" konnte, von 3,4 auf 7,7 Prozent. In Franken zählt Körber zu den Topp-Drei seiner Partei. In
Forchheim, seiner Heimatstadt, holte er 9,6 Prozent der Erststimmen und fast zehn Prozent der Zweitstimmen.
Da bayernweit nur zwölf Kandidaten in den Bundestag einziehen würden, sei die Chance für ihn als Nr. 15 nicht da, sagte Körber. Aber er werde, falls es zu einer Jamaica-Lösung kommen sollte, "alles dafür tun", dass seine Partei "keine faulen Kompromisse eingeht".
Gerade bei Wirtschaftsthemen gebe es zwischen FDP und Grünen "so einen massive Dissens", dass er sich bei den möglichen Koalitionsgesprächen auch ein Scheitern vorstellen könne. "Die FDP wird nicht wegen drei Ministerposten ihre klaren Positionen aufgeben - die sind unverhandelbar." Besorgt sei er jedoch wegen des AfD-Erfolgs, sagte der Kreisvorsitzende und FDP-Stadtrat: "Es ist schwer erträglich, dass jetzt eine Partei mit rechtsradikalen Ansätzen im Bundestag vertreten sein wird."
Doch in der Forchheimer FDP-Runde überwog am Sonntag Abend die Freude: "Endlich hat der Liberalismus wieder eine Stimme im Bundestag", sagte Sebastian Körber.
Und sein Stadtratskollege Stefan Schick, der am Sonntag als Wahlhelfer aktiv war und um 18.45 Uhr vom Auszählen kam, erklärte: Die Nähe von CSU und FDP habe sich auf den Wahlzetteln gezeigt; viele hätten offenbar taktisch gewählt und ihre Stimmen zwischen CSU und FDP gesplittet. Den AfD-Erfolg würde er "nicht zu hoch bewerten", meinte Schick. Die meisten AfD-Wähler seien Protestwähler. Die Partei werde sich in den nächsten vier Jahren an den eigenen Widersprüchen zerreiben.