Auf der Bürgerversammlung in Burk stellte Oberbürgermeister Uwe Kirschstein erstmals Ideen für das reformierte Baulandmodell vor.
Wie soll in Forchheim gebaut werden? Das fragen sich viele Grundstücksbesitzer und Bauwillige im Stadtgebiet. Das Bauamt und das Liegenschaftsamt arbeiten an einer Reform des alte Baulandmodells. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) forderte bereits in seinem Wahlkampf 2016 eine Reform. Bei der Bürgerversammlung in Burk am Dienstag kündigte er an, dass das versprochene Baulandmodell eines der großen Themen im kommenden Jahr sein werde.
Gegenüber den Burkern gewährte Kirschstein das erste Mal einen Einblick in den Entwurf, der ein "Flexibles Baulandmodell" (FBM) vorsieht. Denn ein Bürger wollte wissen, in wie weit bestehende Baugebiete in das neue Baulandmodell einbezogen werden. Das Konzept der Stadtverwaltung sehe künftig "mehrere Modelle" vor, wie mit Bauland in Forchheim umgegangen wird, antwortete der OB. "Die Frage wird sein, welche Nuance wenden wir in welchem Baugebiet an. Wir müssen uns anschauen, für welches Gebiet, was passt."
Ablöse variiert je nach Modell
Am Weingartsteig habe die Stadtverwaltung bereits mit dem neuen Modell einen "Testlauf" gemacht. Wie viele Modelle es künftig geben wird, blieb offen. "Wenn es dann zum Beispiel um das Gebiet Am Linsengraben geht, dann wählen wir aus der Menge an Modellen eines aus und das ist dann verbindlich", erläuterte der OB die Idee. Die Reform bringe den Vorteil, dass auch die Ablösepreise individueller werden. Wie viel Ablöse, die Bauinteressenten an die Stadt zahlen müssen, variiere demnach je nach Modell. Bisher war der Ablösepreis festgeschrieben.
Bei der Bürgerversammlung hakte ein Burker Bürger nach, ob die Besitzer auch zum Bau verpflichtet werden. Für Investoren gebe es selbstverständlich eine Bauverpflichtung. "Wir wollen ja, dass der Investor nicht Grundstücke erwirbt und dann damit spekuliert." Private Besitzer hingegen sollen ihre Grundstücke "gemeinsam mit der Stadt" entwickeln. Derjenige der ein Baurecht bekommt, solle dieses in angemessener Zeit auch nutzen - entweder bauen oder übertragen, erläuterte Kirschstein. Das neue Baulandmodell sehe auch "Freikontingente" für Private vor: Familien könnten zum Beispiel zwei Baurechte haben, wonach eines sofort genutzt werden muss und das andere "auf Vorrat" zum Beispiel für junge Kinder bestehen bleibt. "Das wird genau die Frage im Stadtrat sein, wie viele solcher Freikontingente es gibt", erläuterte Kirschstein.
Das erste Konzept des Baulandmodells wird am Mittwoch, 14. November, im Finanzausschuss vorgestellt. Jüngst bemängelte Stadtrat Günter Hammer (CSU) aus Burk, dass das reformierte Baulandmodell so lange auf sich warten lasse. Ein Beschluss solle im Finanzausschuss noch nicht gefasst werden. Denn Kirschstein ist sich sicher: "Im Stadtrat wird es sicherlich noch Redebedarf geben."