Die Mittelschule Gößweinstein nimmt im Landkreis eine Vorreiterrolle ein, was die technische Ausstattung angeht.
Die Mittelschule Gößweinstein ist die erste vollkommen digitalisierte Schule im Landkreis Forchheim. Jeder Lehrer der Schule hat zum Beispiel einen Laptop bekommen, den er direkt an die Docking-Stationen in allen Klassenzimmern andocken und die Lehrinhalte mittels Beamer dann an die Wand projizieren kann. Jeder Lehrer hat auch eine Dokumentenkamera bekommen, und der Computerraum der Mittelschule, der von Fachlehrer Tobias Skala als Administrator des Schulnetzwerks geleitet wird, wurde ebenfalls auf den neusten Stand der Technik gebracht.
Diese und weitere Neuerungen stellten nun Rektorin Andrea Kohl, Konrektor Günther Höfer und die Schulverbandsratsvorsitzenden und Bürgermeister Hanngörg Zimnmermann und Markus Grüner Landrat Hermann Ulm, dem CSU-Landtagsabgeordnetem Michael Hofmann und der Öffentlichkeit vor.
Alleine in die Digitalisierung der Schule und des Unterrichts mit Unterstützung des Medienzentrums Forchheim hat der Schulverband Gößweinstein-Obertrubach 61 500 Euro investiert. Sowohl Grund- und Mittelschule haben nun einen eigenen Computerraum. Hinzu kommen 15 500 Euro für die Modernisierung der Verwaltungsgebäude, 20 500 Euro für die Sachausstattung der Schule und weitere 15 500 Euro für die Renovierung des Hartplatzes. Insgesamt sind es in den letzten eineinhalb Jahren also 111 500 Euro, die der Sachaufwandsträger in die Modernisierung der Schule investiert hat.
Dringliche Themen wie zum Beispiel die Rathaussanierung in Gößweinstein habe man deshalb bewusst hinten angestellt, betonte Zimmermann, der mitteilte, dass nächstes Jahr weitere 575 500 Euro in die energetische Sanierung des Mittelschulgebäudes investiert werden. Dafür gibt es allerdings 90 Prozent Staatszuschuss. Das Grundschulgebäude ist bereits energetisch saniert.
Turnhalle macht Sorgen
Kopfzerbrechen bereitet Zimmermann aber noch die ziemlich marode Schulturnhalle, die wohl nicht mehr saniert, sondern abgerissen und komplett neu gebaut werden muss. Hierzu appellierte er an Landrat Ulm, MdL Hofmann und Schulrätin Stefanie Mayr-Leidenecker und bat um deren Unterstützung bei der Finanzierung einer Schulsporthalle. Die finanziell klammen Gemeinden Gößweinstein und Obertrubach könnten dies nicht alleine leisten, war sich Zimmermann mit seinem Obertrubacher Bürgermeisterkollegen einig.
Gesichert ist der Schulstandort Gößweinstein laut Rektorin Andrea Koch auch langfristig. Dies sagten jedenfalls die Schülerzahlprognosen für die nächsten Jahre aus, und ein Glücksfall sei die Zusammenarbeit mit der Graf-Botho-Schule im benachbarten Pottenstein sowie der Mittelschulverbund mit Pottenstein und Pegnitz.
Dies war damals genau die richtige Entscheidung, sagt Konrektor Günther Höfer, der auf hervorragende Abschlusszeugnisse seiner Schützlinge in der Mittelschule verweist.
Zimmermann dankte dem Förderverein der Schule, der viele Projekte auch finanziell unterstütze. So sei dem Verein das Schülercafé für die Klassen 9 und 10 zu verdanken oder die neue Kletterwand im Pausenhof durch Spenden von 3500 Euro. Der Elternbeirat habe zum Beispiel den Wasserspender für 2500 Euro in der Aula angeschafft, der sehr gut bei den Schülern ankomme.
Neu ab diesem Schuljahr ist auch, dass die bisherige Mittagsbetreuung in eine offene Ganztagsschule umgewandelt werden konnte, die inzwischen von 71 Schülern in drei Gruppen genutzt und von Gabi Keßler-Woznik von der Arbeiterwohlfahrt Forchheim geleitet wird. Der Markt Gößweinstein beteiligt sich Zimmermann zufolge derzeit jährlich mit 11 000 Euro an der offenen Ganztagsschule, der Schulverband mit 5000 Euro und der Freistaat mit 75 600 Euro.
Auch die Gemeinde profitiert
Für Keßler-Woznik ist die wichtigste und spürbarste Neuerung, dass bei der offenen Ganztagsschule nun eine Angleichung von Grund- und Mittelschule erreicht werden konnte. Regelmäßig wird so auch ein warmes Mittagessen angeboten. "Mit der Zeit wachsen wir auch an Erfahrung und an Vertrauen", freut sich Keßler-Woznik.
Mit der Digitalisierung der Schule komme man der Forderung von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka nach, führte Rektorin Koch aus. Der kompetente und verantwortungsbewusste Umgang mit der neuen Kommunikationstechnologie könne nur geschult werden, wenn man diese auch an der Schule habe.
Von Landrat Ulm gab es ein großes Kompliment. Es sei vorbildlich, wie in Gößweinstein Schule und Gemeinden an einem Strang ziehen, so Ulm, der betonte, dass man mit einer Mittelschule auch die Gemeinde als Standort stärkt.