Er ist die Seele des Gräfenberger Turmuhrenmuseums

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Die Uhren halten ihn auf Trab, und er hält die Uhren am Laufen: Georg Rammensee (oben) und Herbert Hammerand (Mitte, li.). Foto: Barbara Herbst
Die Uhren halten ihn auf Trab, und er hält die Uhren am Laufen: Georg Rammensee (oben) und Herbert Hammerand (Mitte, li.). Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Herbert Hammerand. Foto: Barbara Herbst
Herbert Hammerand. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
Turmuhrenmuseum Gräfenberg. Foto: Barbara Herbst
 

50 Uhrwerke hat Georg Rammensee im Turmuhrenmuseum in Gräfenberg zusammengetragen. Warum dort auch eine Sauerstoff-Flasche mit Hammer hängt, können Besucher unter anderem am 13. September, dem Tag des offenen Denkmals, ergründen.

Georg Rammensee reiste Jahrzehnte als Maschinenbauer um die Welt. Aber in seinem Herzen war er immer ein Uhrenmacher. Wer dem 72-Jährigen in dem zweigeschossigen ehemaligen Gerber-Stadel in Gräfenberg begegnet, der sollte Zeit mitbringen. Zu jeder der 50 hier ausgestellten Objekte hat Rammensee ein persönliches Verhältnis: "Ich hab alle Uhren abgebaut, restauriert und kenn' zu jeder a Gschichtla."

Seine Sammelleidenschaft sei durch einen Virus ausgelöst worden, scherzt der 72-Jährige: "Die Krankheit, die sich daraus ergab, sieht man hier in der Scheune." Befallen hat ihn der Virus 1981 im Ortsteil Höfles. Dort erwarb Georg Rammensee sein erstes Uhrenwerk.

Die Liebe zu Uhren kommt bei dem Gräfenberger nicht von ungefähr. Die von den Hugenotten abstammende Rammensees sind in der zehnten Generation Uhrenmacher. Sein Bruder habe den Beruf noch erlernt, erzählt Georg Rammensee.


1600 Werke wurden von der Uhrmacher-Dynastie Rammen see gebaut. Einige hat der 72-Jährige in den letzten 38 Jahren zurückgekauft. Gemeinsam mit vielen anderen Turmuhr-Raritäten sind sie in Gräfenberg zu sehen.


Handwerk, Technik, Industrie

Mittlerweile kümmert sich ein Freundeskreis um die Sammlung. Rammensee und Herbert Hammerand sind die treibenden Kräfte und immer auch auf der Suche nach Unterstützern. Am 13. September wird das Duo das Museum im "Gerber's Stodl" wieder aufschließen. Für diesen Tag des Offenen Denkmals ist der Stadel maßgeschneidert. Denn der Denkmaltag steht unter dem Motto "Handwerk, Technik, Industrie". Georg Rammensee wird dann viel zu erzählen zu haben - über die Geschichte des Gebäudes und über die Geschichten der Turmuhren.

Wie die Bezeichnung des 1864 erbauten Stadels verrät, wurden hier die Häute der Gerber getrocknet. Da es zu jener Zeit rund 200 Steinbrüche in Gräfenberg gab, ist auch die Bauweise des Stadels vom Gräfenberger Steinreichtum geprägt. Doch für Rammensee ist das 1999 schmuck sanierte Gebäude "Mittel zum Zweck". Dem Uhren-Enthusiast geht es darum, ein Stück Kultur- und Handwerksgeschichte präsent zu halten.

Die Zahnräder der ältesten Uhr, die im Stadl ineinander greifen, stammen aus dem Jahr 1470: Dieses Uhrwerk gehorcht noch dem Zeit-Konzept des Julianischen Kalenders. "Damals gab es zwölf helle und zwölf dunkle Stunden", erklärt Rammensee. Um die zunehmende Helligkeit im Sommer in den zwölf hellen Stunden unterzubringen, wurden in die Werke "Hemmungen" eingebaut, damit die Uhren langsamer liefen. Im Winter wurde die Uhrzeit dagegen beschleunigt.


Skurile Details

Am Tag des Denkmals werden sich die Besucher in Gräfenberg heuer also weniger mit Architektur beschäftigen. Vielmehr mit Mechanik, mit Klöppeln und Glockenklängen; mit der Logik von Seildurchlässen, Hemmungen und mit der Ganggenauigkeit alter Uhrenwerke. Wer Georg Rammensee zuhört, erfährt zudem viel Skurriles: Etwa, dass einst auch Kanonenkugeln als Pendellinsen verwendet wurden. Und dass man nicht unbedingt eine Glocke braucht, um einen Glockenton zu erzeugen. In einer ehemaligen DDR-Kirche entdeckte Georg Rammensee eine Sauerstoff-Flasche. Mangels Mittel hatten sich die Gläubigen kein Glocke gießen lassen können. Heute hängt die abgeschnittene Sauerstoff-Flasche und der dazugehörige Hammer im Gräfenberger Stadel: Wenn die Sauerstoff-Flasche schlägt, klingt es für den Laien wie eine Glocke.



 


Diese Denkmäler sind am 13. September geöffnet

Forchheim: Gastwirtschaft und Brauerei in der Hauptstraße 10; Wohn- und Geschäftshaus in der Hornschuchallee 30; Scheune in der Wiesent straße 42 a

Eggolsheim: Fachwerkbauernhaus in der Hauptstraße 37

Gräfenberg: Kommunales Brauhaus in der Bahnhofstraße 9; Turmuhrenmuseum in der Kasbergerstraße 16; Hiltpoltsteiner Tor und ehemaliges Mesnerhaus in der Bayreuther Straße 7; Kräußelhaus mit Werkstatt in der Bahnhofstraße 16

Hiltpoltstein: Ehemaliges Brauhaus am Schlosshof 1; ehemaliges Gasthaus in Schossaritz 21