Eine Allee in der Forchheimer Innenstadt sucht ihren Charakter

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Quer parkende Autos haben im neuen Gestaltungskonzept der Hornschuchallee keinen Platz mehr. Foto: Josef Hofbauer
Quer parkende Autos haben im neuen Gestaltungskonzept der Hornschuchallee keinen Platz mehr. Foto: Josef Hofbauer

Seit 26 Jahren gibt es ein Konzept zur Verschönerung der Hornschuchallee in Forchheim. Doch die Bereitschaft, es umzusetzen, scheint bei den Stadträten begrenzt.

Kaum jemand in der Stadt wird sich erinnern, dass der Münchner Stadtentwickler Jochen Baur den Ideenwettbewerb für die Forchheimer Hornschuchallee gewann. Das war im Jahr 1987 und der Neffe von Jochen Baur war damals ein Teenager. Mittlerweile ist der Teenager von einst selbst Stadtentwickler geworden und über 40 Jahre alt. Am Montag begleitete der Neffe (er heißt ebenfalls Jochen Baur) seinen Onkel nach Forchheim, um die Pläne von einst aufleben zu lassen.

Die Geschichte zeigt, dass Stadtentwicklung "langen Atem braucht", wie Jochen Baur (der Onkel) sagt. In Fürstenfeldbruck zum Beispiel habe er 17 Jahre gewartet, um seine Ideen umsetzen zu können.

Das geht aber noch deutlich langsamer, wie das Forchheimer Beispiel zeigt. 26 Jahre sind vergangen, seit das Münchner Büro Baur mit seinen Gestaltungsplänen reüssierte.
Und am Montag im Planungs- und Umweltausschuss deutete sich an, dass Onkel und Neffe Baur vielleicht noch ein paar Jährchen Geduld mitbringen müssen. Reinhold Otzelberger (SPD) zumindest vermisste das "positive Denken" in vielen Kommentaren seiner Ratskollegen. "Die Skepsis nimmt überhand. Wir sollten die Sache frohgemut angehen."

Parken und rasch einkaufen

Holger Lehnard (CSU) hatte gesagt, die Kunden nutzten die Straße, um vor den Geschäften zu parken und rasch eine Kleinigkeit zu kaufen: "Der Forchheimer will schnell hinfahren."

Auch Stefan Schick hatte Bedenken, dass im neuen Gestaltungskonzept zu wenige Parkplätze und zu viele Bäume vorkommen könnten. Ausdrücklich wandte er sich gegen Edith Fießer (FGL) und forderte, "kein einziger Parkplatz" dürfe aufgegeben werden. "Wer Bäume sehen will, soll in den Stadtpark gehen." Es funktioniere nicht, die Kunden erziehen zu wollen, dass sie ihre Autos im Parkhaus abstellen.

Eine "Auffrischung" befürwortete zwar Manfred Hümmer (FW), doch wies er zugleich auf das Einzelhandelskonzept hin. Das sehe vor, dass in der B-Lage der Hornschuchalle geparkt werden kann, damit die Kunden dann in der A-Lage der Hauptstraße einkaufen gehen. Eine Verkehrsberuhigung könne nur an Wochenenden sinnvoll sein. Wie Hümmer plädierte dann auch Sebastian Platzek (FDP) dafür, die Hornschuchallee nicht im kommenden Jahr umzugestalten, sondern erst "den viel schlimmeren Zustand der Bamberger Straße" zu beheben.

Während Sabine Dittrich (FGL) sagte, die "Aufenthaltsqualität" in der Hornschuchalle sei durch eine Begrünung "wesentlich steigerbar", sagte Stefan Schick voraus: "Ohne Parkplätze kommt ein Umsatzeinbruch." Zudem glaubte Schick eine gewisse "Ermüdung" in der Stadt zu beobachten. Zu viel sei in den letzten Jahren umgebaut und saniert worden. Für die Geschäftswelt sei es belastend, wenn nun als nächstes die Hornschuchallee aufgegraben würde.

Zedler: Planung angehen

Knapp eine Million Euro soll die Umgestaltung der ehemaligen Promenade kosten, rechnete Jochen Baur vor. Die Planung müsse auch deshalb angegangen werden, meinte Gerhard Zedler (Chef des Bauamtes), "um die Situation auf dem Brauhaus-Gelände zu klären".

Am Ende fasste der Planungsausschuss einen Beschluss, allerdings einen "sehr abstrakten", wie Udo Schönfelder (CSU) anmerkte. Beschlossen wurde, mit den "Ordnungsmaßnahmen zur Umgestaltung der Hornschuchallee im Jahr 2014" zu beginnen. Über die tatsächliche Realisierung des Projektes sagt dieser Beschluss noch nichts aus.