Der 2019 geplante Abriss der Überführung Untere Kellerstraße wirft seine Schatten voraus. Fest steht: Das Annafest soll davon nicht tangiert werden.
Die ICE-Strecke geht zwangsläufig mitten durch Forchheim. Damit die Hochgeschwindigkeitszüge eines Tages unkompliziert durch die Stadt rauschen können, wird laut den Plänen der Bahn zwischen dem Forchheimer Bahnhof und Eggolsheim vom nächsten Jahr an kräftig gebaut - mit spürbaren Auswirkungen für die Bevölkerung.
Eine Stahlbogenbrücke kommt
Markantester Einschnitt: Die Straßenüberführung der Kreisstraße Fo17, von den Forchheimern in Anlehnung an den Süßwarenhersteller, über dessen Firmengelände sie hinwegführt, "Piastenbrücke" genannt, wird zu einem großen Teil abgerissen. "Was über den Gleisen liegt, kommt weg", berichtet Roland Eismann, Leiter des städtischen Bauverwaltungsamts. Die Bahn will die Spannbetonbrücke durch eine Stabbogenkonstruktion ersetzen. Das soll mehr Platz für die neuen Gleise schaffen.
Mitte August 2019 erfolgt Abriss
Startschuss für den Brückenabriss ist Mitte August 2019. Und dann hat die Bahn knapp ein Jahr Zeit, bis die neue Brücke steht. "Das haben wir der Bahn immer wieder deutlich gemacht. Ich hoffe, dass die Verantwortlichen sich daran halten", sagt Eismann. Der Grund für dieses Zeitfenster liegt in Forchheims Traditionsvolksfest, dem Annafest, das alljährlich um den Gedenktag der heiligen Anna (26. Juli) herum zahlreiche Besucher anlockt. Um von der Stadt zu den Kellern zu gelangen, führt der übliche Weg über die "Piastenbrücke". 2019 endet das Annafest am 5. August. Eine Woche später soll dann der Abriss der Brücke beginnen. Abschluss der Baumaßnahme soll dann zwei Wochen vor dem Annafest 2020 sein, so dass die Schausteller in Ruhe aufbauen können.
Während das Volksfest von den Baumaßnahmen nicht tangiert wird, sieht die Firma Piasten 2019 logistische Probleme auf sich zukommen. Zwar gibt es eine Ersatzbrücke, die ist aber nur für Radfahrer und Fußgänger sowie Rollstuhlfahrer konzipiert. Die Autos müssen einen anderen Weg suchen.
Alternative über Bammersdorf?
Und auch den Lkw, die täglich das Süßwarenunternehmen ansteuern, ist die bisherige Zufahrt für ein Jahr versperrt. "Wir haben mehrfach versucht, die Stadt und die Bahn dafür zu sensibilisieren", sagt Bertram Strothmann, Sprecher der Geschäftsführung von Piasten. Strothmann fragt sich, wo allein die 40 Lkw, die in Spitzenzeiten täglich aufs Firmengelände rollen, dann fahren sollen. Durchs Wohngebiet? Oder etwa hintenherum über Bammersdorf?
Laut Roland Brütting, Sachgebietsleiter Verkehrswesen der Stadt, gibt es ein Umleitungskonzept, das bereits beschlossen wurde. Die Ortsdurchfahrt von Bammersdorf ist kein Teil davon. "Die ist zu eng und zu verwinkelt", sagt er.
Durch ein Mischgebiet
Vielmehr sei vorgesehen, dass der Verkehr - auch die Lkw - in beiden Fahrtrichtungen durch die Hans-Sachs-Straße geleitet wird, einem sogenannten Mischgebiet. "Natürlich wird es eng. Und es kann Staus geben. Aber es gibt keine andere Möglichkeit", sagt Brütting. Die Hans-Sachs-Straße sei jedenfalls vom Ausbauzustand her geeignet.
Die "Piastenbrücke" soll übrigens bald auch offiziell diesen Namen erhalten. Der Stadtrat plant eine dahingehende Widmung, berichtet Eismann.
In den Farben Weiß und Rot
Das freut die Verantwortlichen des Unternehmens. Piasten beteiligt sich laut Strothmann auch an den Kosten für die Farbgestaltung der neuen stützenlosen Stabbogenbrücke. Für das Mitte 2020 fertige Bauwerk wird die Bahn dann die Farben Weiß und Rot verwenden, so wie das Logo von Piasten.