In Creußen (Landkreis Bayreuth) gibt es zwar auch einige Felsenkeller, ebenso in Pretzfeld und Forchheim. Die wurden aber nur für Brauereizwecke eingerichtet und befinden sich außerhalb der Ortschaften und nicht darunter wie in Egloffstein. Der Sage nach soll es sogar einen Geheimgang von den Felsenkellern hinauf zur Burg gegeben haben, um die Bürger im Falle eines Angriffs, wie durch die Schweden geschehen, mit ihren Lebensmitteln in Sicherheit zu bringen.
Noch bis 1848, dem Revolutionsjahr, das die Aufhebung der Lehensherrschaft herbeiführte, gehörten die Keller zur Herrschaft, danach wurden sie an die Bürger verkauft und in den Grundsteuerkataster aufgenommen.
Sandabbau gab es bis 1940. Erst als ein Teil eines Gewölbes einstürzte, wurde der Abbau behördlich verboten. 1941 gab es Baumaßnahmen, um durch Stützungsmaßnahmen aus den Felsenkellern Luftschutzkeller zu bauen. Es blieb beim Versuch.
Mit der Erfindung der elektrischen Kühlung durch den Thurnauer Ingenieur Carl von Linde wurden die Keller als Lagerplatz für Lebensmittel ab den 50er Jahren abgelöst. Als dann 1988 noch Wasser in die Felsenkeller eindrang und den Verfall beschleunigte, wurde 1998 die Stützmauer mit der darüber liegenden Felsenkellerstraße saniert. Seither stehen die beiden Haupteingänge offen und es werden Führungen durch die Unterwelt angeboten.
Eine weitergehende touristische Nutzung des Areals ist derzeit nicht im Gespräch. Es stand schon einmal die Idee im Raum, mit einer Art Ringbahn die Keller zu erschließen und ähnlich einer Geisterfahrt auf einem Rummelplatz, durch die Keller zu fahren, um dabei Wissenswertes über Geologie, Sandabbau, über Wassernutzung und vieles mehr zu erfahren.
Zu wünschen wäre es dem Ort, dass er seinen Gästen mit den touristisch erschlossenen Felsenkellern mehr bieten kann. Je mehr Sehenswertes geboten wird, umso mehr Gäste kommen. Das sieht man am Besten auf der "Erlebnismeile" rund um Pottenstein mit seinen rund 750 000 Besuchern 2016. Daraus ergibt sich laut Thomas Bernard, dem dortigen Leiter des Tourismusbüros, ein Umsatz von mehr als 22,5 Millionen Euro. "Das zeigt die wirtschaftliche Bedeutung des Tagestourismus" auf, so Bernard.
Führungen durch die Felsenkeller bietet Michael Wirth als Nachfolger seines Vaters Erich, der viele Jahre lang die Erklärungen gab und sogar aus eigener Erfahrung berichtete (Familie Wirth betreibt seit 80 Jahren einen der Keller). Die Führungen finden statt am Samstag, 25. August; Samstag, 1. September; Mittwoch, 12. September; Samstag, 22. September; und Samstag, 29. September; jeweils um 10 Uhr.
Aus Rücksicht auf Fledermäuse, die die Keller als Quartier nutzen, finden von Oktober bis April keine Führungen statt. Es gibt auch spezielle Kinderführungen an ausgewählten Terminen. Dabei wird versucht, den lang verschollenen Schatz der Felsenkeller zu finden.
Bilder:
1x Felsenkellerführung mit Michael Wirth (geblitzt)
1x Felsenkeller ohne Führung und ohne Blitz