Der 27-jährige Familienvater aus Eggolsheim möchte als Schriftsteller mit seiner Dystopie-Reihe "Tumor" erfolgreich werden.
"Ich habe es mit dem regulären Berufsleben probiert, aber das war nichts für mich", verrät Dominik A. Meier. Der Eggolsheimer widmet sich ganz dem Schreiben. Schon als Teenager habe er Geschichten geschrieben.
An der ersten Version seines Debütromans "Tumor" arbeitete er bereits 2011. Sein düsterer Sci-Fi-Thriller spielt in unserer heutigen Zeit in Russland - wirft dabei aber einen kritischen und pessimistischen Blick auf unsere Gesellschaft. Die Handlung: Ein Mann namens Maske arbeitet in einem riesigen Forschungsinstitut, das von giftigen Gasen heimgesucht und von missgestalteten Kreaturen bevölkert ist. In dieser lebensfeindlichen Umgebung sucht Maske nach seiner Frau und riskiert dabei sein Leben.
Buchreihe in einem Universum
Das Debüt ist das erste Werk aus Meiers "Tumor"-Serie, vor zwei Wochen veröffentlichte er mit "Maschinenengel" die Fortsetzung. Meier arbeitet bereits am dritten Teil, "Project No-Face" soll zum Weihnachtsgeschäft auf den E-Book-Markt kommen. Die Sci-Fi-Bücher spielen alle im selben "Tumor"-Universum, können aber für sich alleine gelesen werden.
Seine dystopischen Romane behandeln wie für Science-Fiction üblich gesellschaftskritische Aspekte: So möchte Meier zum Denken über die "Selbstüberschätzung in der Wissenschaft" anregen. Meier erklärt: "Es geht mir auch immer um die Kontraste Mensch-Maschine und Mensch-Tier. Wo verlaufen die Grenzen?" Der Eggolsheimer Schriftsteller ist unter anderem vom Roman "Picknick am Wegesrand" (1971) der russischen Autoren Arkadi und Boris Strugazki beeinflusst.
Der 27-Jährige will "seine Fanbase" weiter ausbauen und setzt vor allem auf die E-Book-Szene. Bisher hat er rund 700 digitale Versionen von "Tumor" verkauft: Von den drei Euro Verkaufspreis pro Stück bekommt der Autor 1,70 Euro. Maier hat über die gleiche Online-Plattform mehrere Bände von seinem eigenen Geld drucken lassen: Einzelne Taschenbücher sendete er aus Marketingzwecken an Buchblogger, die seine Bücher online rezensieren - so verbreitete sich die Bekanntheit des Eggolsheimers im Netz.
"Ich würde mich freuen, in der Zukunft auch bei klassischen Buchagenturen unterzukommen. Das ist aber schwierig", räumt der Autor ein. Seine Lebensgefährtin hat Jura studiert und arbeitet Vollzeit. Dominik Meier kümmert sich tagsüber um das gemeinsame Kind und arbeitet konsequent an seiner Schriftsteller-Karriere. Sein Ziel ist, von der Literatur leben zu können. Der 27-Jährige schreibt deshalb auch an klassischen Fantasy- und Jugendbüchern.
Nicht massentauglich genug
Meier hat seinen Debütroman mehreren Literaturagenturen angeboten. Die Antwort war meist: Der düstere Roman sei nicht massentauglich genug. "Ich habe einen sehr harten Schreibstil, der sehr direkt ist. Die Welt in meinen Sci-Fi-Romanen ist rau und verdreckt. Das ist aber auch mein Ziel: Der Leser soll sich unwohl fühlen." Dominik A. Meier hofft, dass sich sein "Tumor" bald unter den Sci-Fi-Liebhabern festsetzt und sie nicht mehr los lässt.