Dramatische Szenen am Forchheimer Bahnhof

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Die Einsatzkräfte der Bundespolizei ermittelten an der Unfallstelle. Foto: Josef Hofbauer
Die Einsatzkräfte der Bundespolizei ermittelten an der Unfallstelle. Foto: Josef Hofbauer
Foto: Josef Hofbauer
Foto: Josef Hofbauer
 

Ein Krisen-Interventionsteam und eine Schulpsychologin kümmern sich in Forchheim um Jugendliche, die mit ansehen mussten, wie ein 36-Jähriger von einem ICE erfasst wurde. Auch der Zugführer erlitt einen Schock.

"Wegen eines Notarzt-Einsatzes am Gleis 2 sind derzeit alle Gleise auf dem Forchheimer Bahnhof gesperrt." Mit dieser Nachricht informierte am Dienstagmorgen um 7.15 Uhr der Streckenagent der Bahn, dass die Züge aus Richtung Nürnberg in Erlangen und die Züge aus Richtung Bamberg in Hirschaid endeten.

Was war geschehen? Kurz nach sieben Uhr mussten rund 80 Zugreisende auf dem Bahnsteig 2 mit ansehen, wie völlig unvermittelt ein Mann vor einen mit rund 100 km/h durchbrausenden ICE sprang. Der sofort alarmierte Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die Fahrgäste im Zug wurden nicht verletzt und konnten nach zirka einer Stunde die Fahrt fortsetzen.

Wilde Spekulationen

Die Identität des Getöteten war zunächst ungeklärt. Gerüchte wurden laut, es könnte ein Schüler gewesen sein. Das bestätigte sich nicht. Wie eine Sprecherin der Polizeidirektion Oberfranken mitteilte, handelt es sich bei dem Getöteten um einen 36-jährigen aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt.

Neben zahlreichen Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei befand sich auch ein Notfallmanager der Deutschen Bahn vor Ort, der die Sperrung des Bahngeländes veranlasste, sich um den Ersatzverkehr durch Busse kümmerte und die Betreuung der Augenzeugen veranlasste.

Er beorderte ein Krisen-Interventionsteam an die Unglücksstelle und alarmierte eine Schulpsychologin, die sich um die drei Jugendlichen kümmerte, die einen Schock erlitten hatten. Der Zugführer stand ebenfalls unter Schock. Am Zug entstand ein Sachschaden von zirka 40 000 Euro.