Die Idee einer Abkopplung der Forchheimer Hornschuchallee in zwei Teile stößt auf wenig Gegenliebe: Schon rund 600 Bürger haben dagegen unterschrieben.
Im ISEK-Prozess hat die Stadtverwaltung ihre Ideen zusammengetragen. Eine davon ist eine Abkopplung der Hornschuchallee in zwei Teile. Wie bisher soll man vom Katharinenspital aus in die beliebte Parkzone hineinfahren, sie aber nur über die Hundsbrücke verlassen können. Weiterhin könnten nach dieser Idee Fahrzeuge die Wiesentstraße in beide Richtungen nutzen. Der Verkehr vom Paradeplatz müsste demnach am Marktplatz wenden und könnte über die Klosterstraße oder den Paradeplatz weitergeleitet werden.
"Das ist nur die Idee einer Planung", betont Stadtrat Udo Schönfelder (CSU). Sie machte ihn aber hellhörig und er fragte bei Geschäftsleuten herum. "Ich dachte, Konrad Karnbaum könnte das gelegen kommen." Doch der wehrt bei der Pressekonferenz in seinem Ladenlokal vehement ab: "Diese Verkehrsführung setzt ein falsches Signal. Die Leute glauben, man komme nicht mehr in die Stadt." Genau diese Erfahrung hat er bei der baubedingten Teilsperrung der Straße gemacht. Auswärtige Kunden fragten ihn, ob sie noch vor den Laden fahren könnten.
Wenn er an die Rallyes denkt, die allabendlich in der Hornschuchallee absolviert werden, versteht er die Idee einer "Bremse". In den Griff bekäme man seiner Meinung nach das Problem durch mehr Verkehrskontrollen und vielleicht eine zeitliche Sperrung in den Abendstunden.
Inzwischen haben mehrere Geschäftsleute, unter ihnen Karl Heilmann und Dorothea Haselmann, Unterschriftslisten aufgelegt für Bürger, die sich gegen eine solche neue Verkehrsführung aussprechen. Rund 600 Personen haben in wenigen Tagen unterzeichnet. Heilmann ist nach persönlichen Erfahrungen in Lübeck der Meinung, die Fußgängerzone sollte in eine Einbahnstraße umgewandelt werden. Die Erreichbarkeit mit dem Auto sei für viele Kunden der Grund, ein bestimmtes Geschäft aufzusuchen. Mit einer Förderung der Elektromobilität, etwa durch Ladestationen, entfielen auch die Emissionsgründe für eine Straßensperrung.
Eine Befürworterin der Einbahnstraßenlösung - mit Bypass Hornschuchallee - ist auch Dorothea Haselmann. Zusätzlich fordert sie eine Art Viktualienmarkt auf dem Paradeplatz. Sie verwies auf die positive Entwicklung in Bamberg.
Gregor Scheller, der Chef der Volksbank, fragte generell nach einem Konzept, wie die Stadt in zehn Jahren ausschauen könne. Für ihn ist ein Gegensatz Innenstadt - außen schon passé. Für ihn liegen die konträren Punkte bei Internet gegen "gute Stube". Mit Letzterer bezeichnet er die Vorteile der Kleinstadt - und die gelte es zu nutzen.
Das Fazit heißt für alle Anwesenden: Citymangement mit visionärer Planung, eine Zusammenarbeit aller mit ähnlichen Funktionen, von der Leerstandsmanagerin bei der GWS bis zum Leiter der Tourismuszentrale, und eine "Verdrahtung" mit dem Einzelhandel als Gremium der Betroffenen.
"Die Erreichbarkeit mit dem Auto sei für viele Kunden der Grund, ein bestimmtes Geschäft aufzusuchen.
Das sind die selben Kunden, die auch verbotener Weise in Fussgängerbereiche fahren oder im Halteverbot länger parken.
Gegenfrage: Was sagen denn Geschäfte dazu, bei denen es noch nie möglich war vor dem Schaufenster zu parken? Am Bächla entlang gibt es einige davon.
Ich kann immer nur betonen, dass es für Fussgänger gefährlich ist, Fussgängerzonen mit Durchgangsverkehr zu vermischen, siehe Rathausplatz, die Wiesentstr. oder aktuell am Marktplatz: Dort kann man kaum noch die Fahrbahn queren. Für einen Innenstadtbereich ein Armutszeugnis, Parkplätze gibt es woanders auch, aber viele nutzen die Innenstadt eh nur als Abkürzung.
"Mit einer Förderung der Elektromobilität, etwa durch Ladestationen, entfielen auch die Emissionsgründe für eine Straßensperrung."
Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun, zumal Elektroautos Parkplätze beim Laden länger blockieren müssen. Aktuell gibt es viel zu wenige Elektroautos in Forchheim, als das dieses Argument überhaupt ein Gewicht hätte.
Forchheim sollte endlich Fussgänger und Fahrradfahrer-freundlich werden, zur Not müssten eben weitere Parkflächen bzw Parkhäuse geschaffen werden. Es bleibt ein falscher Ansatz Kraftfahrer bis zur Kasse fahren zu lassen, das geht in anderen Städten erst recht nicht, nur in Forchheim will der Fussfaule sich nicht von diesem unnötigen Luxus trennen.
BTW: Lob und Tadel an das Amt, das für die "Radfahrer frei" und den Abbau der Radwegschilder entlang der Äußeren Nürnberger Str. zuständig bzw verantwortlich ist. Lob, weil es sowieso unzulässig war, im 30er Bereich Radfahrer zu zwingen diese zu nutzen, vor allem wegen der erhöhten Unfallgefahr. Tadel aber auch, weil der Bereich weiterhin rot ist und viele weiterhin denken, dass Radfahrer nicht auf der Straße fahren dürfen. Das Ende muss aber noch überarbeitet werden, man muss zu früh wieder auf den Radweg.
Mr. Heilmann soll erst mal vor seiner eigenen Haustür, dem "Lagermeister" kehren. Gegen die Etablierung eines solchen Geschäftsmodelles in der Innenstadt würden auch viele unterschreiben, denn so etwas gehört an den Stadtrand!
Die Apothekenstraße eine Fußgängerzone?
Wohl nur auf dem Papier. Da fahren auch tagsüber erstaunliche viele Kraftfahrzeuge durch.
Die jetzige Fußgängerzone wieder in eine Einbahnstraße umwandeln ... diese Forderung ist wohl ein schlechter Scherz.. Können wir schon machen ... mit dreimal Rausheben eines Fahrzeugs aus dem Bächla pro Tag. Könnte man dann als Erlebnis-Einkauf vermarkten.
Würde das kommen, fallen Buonissimo, Stadtlockal etc. als besuchenswerte Lokalitäten weg. Ich brauche keinen Fahrzeugverkehr 1m vom meinem Tisch entfernt.
Das ist übrigens auch der Grund, warum ich nie die Lokalitäten in der Hornschuchallee aufsuche ... mal drüber nachdenken.
Und ist es nicht gerade ein Vorteil einer Kleinstadt wie Forchheim, daß alles so dicht beieinanderliegt, daß man nicht direkt vor jeden Laden fahren muß?
Von der Tiefgarage aus ist alles in der Innenstadt samt Hornschuchallee in wenigen Minuten erreichbar.
Bis man wegen der Emissionsgründe bezüglich der E-Mobilität wirklich auf ein Fahrverbot in der Hornschuchallee verzichten könnte, bis dahin sind alle im Artikel genannten Personen und auch ich schon alt und grau ...
Ich werde auf dieser Liste jedenfalls nicht unterschreiben.