Die Stimmen der Bärnfelser berühren das Innerste

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Die Bärnfelser Singgruppe bei ihrem Konzert in PretzfeldFotos: Galster
Die Bärnfelser Singgruppe bei ihrem Konzert in PretzfeldFotos: Galster
 
 
 
An der Violine (v.l.): . Linda Häusler, Heike Pesch und Christine Hutzler
An der Violine (v.l.): . Linda Häusler, Heike Pesch und Christine Hutzler
 
 

Vor ihrem Auftritt in Pretzfeld schürt die Singgruppe des FSV Bärnfels hohe Erwartungen. Die Sänger erfüllen sie alle.

Die Pfarrkirche St. Kilian in Pretzfeld war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Singgruppe des FSV Bärnfels dort zum Konzert auftrat. Der Anspruch, den die Sänger an sich selbst gestellt hatten, hatte es in sich: Ein gehobenes klassische Konzert sollte es werden, ein Bekenntnis zu Naturliebe und Spiritualität noch dazu. So hatte es Chorleiter und Komponist Christoph Michael Pesch angekündigt.
Die Spannung im Kirchenschiff war spürbar, als der Chor mit "Alles was Odem hat" ins Programm einstieg. Ein achtköpfiges, eigens dafür zusammengestelltes Orchester begleitete die Sänger. Mit dabei waren Bassist Jürgen Hiltl, der seit 15 Jahren am Bayreuther Festspielhaus spielende Hornist Uwe Gast und auch die Ausnahmeerscheinung Klaus Wuckelt mit seiner Mandoline. Andreas Pesch spielte Cello, mit ihren Violinen brillierten Linda Häusler, Heike Pesch und Christine Hutzler, am Cembalo Seong Yang Kim.
Pesch selbst schaffte es, die gedankliche Brücke zwischen den Beiträgen zu schlagen. "Unser Konzert will nicht als Leistungsshow verstanden werden, sondern als ein Ort des Schenkens und Beschenktwerdens", betonte Pesch einmal.

Meditative Stille

"Staunen", so war das Konzert überschrieben. Und so mancher mag wirklich darüber gestaunt haben, was da der Chor von der Hochebene der Fränkischen Schweiz präsentiert.
Kurzum: Es war höchste Sangeskunst, als zehn Männer "Hebe den Blick getragen zur Geist'gen Sonne" oder die Frauen "Ich will mein Leben, Vater Dir geben" anstimmten. Etwas verträumt klang der Instrumentalbeitrag "Senta-Erinnerungen an einen Hund".
Man hätte wirklich eine Stecknadel im voll besetzten Gotteshaus fallen hören können. Es herrschte eine wohltuende, fast schon meditative Ruhe. Und als Nina Brütting im Beitrag "Freudentränen" mit heller Stimme zum Solo anhob, wussten die Zuhörer einmal mehr, dass der Chor von Bärnfels hervorragende Stimmen in seinen Reihen hat. Geformt von Pesch, der sie innerhalb weniger Jahre zu Höchstleistungen geführt hat. "Der Chor ist ein Geschenk, so viele Musiker und Sänger sind uns erhalten" schwärmte Pesch nach dem Konzert von seinen Sängern.

Nervosität weicht dem Stolz

Es war gut zu beobachten, wie nach dem Konzert die Anspannung aus den Gesichtern und Körpern der Sänger wich. Wo anfangs vielleicht noch Lampenfieber war, war jetzt der Stolz auf das Geleistete.
Hart und fordernd waren die vergangenen Wochen für die Bärnfelser. Die Proben haben Kraft gekostet. Der Lohn für ihre Anstrengungen war nicht enden wollender Beifall. Pfarrer Werner Wolf hatte als Hausherr die Sänger begrüßt und entließ sie später mit seinem Segen.