Die Stadt steckt 25 000 Euro in die Regnitz-Brücke, um ihren Verfall zu stoppen. Zudem muss die Last der Brücke beschränkt werden.
Das Salzwasser zerstört den Sandstein der Brücke. Das Geländer ist zu niedrig. Die Last, die dem Bauwerk zugemutet wird, ist zu hoch. Von einem "rapiden Verfall" spricht Werner Schaup, der Chef des Tiefbauamtes. Den Stadträten im Planungs- und Umweltausschuss stellte er am Dienstag einen Katalog mit "Schutzmaßnahmen" vor.
Rund 25 000 Euro wird die Stadt in den Erhalt der Brücke stecken, die insgesamt einen problematischen Stand hat. Wie Schaup erinnerte, steht das Sandstein-Bauwerk auf Holzpfählen. Weil die längst "durchgemorscht" (Schaup) sind, wurden sie vor Jahren durch Beton stabilisiert. Das Problem, so Werner Schaup: Bislang habe er keinen Experten gefunden, der nach dem baulichen Eingriff den "Kennwert für die Tragfähigkeit" berechnet. Daher steht nun eine sogenannte "Ablastung" der Brücke bevor: Künftig werden ihr nur noch maximal 5,5 Tonnen zugemutet.
Eine entscheidende Verbesserung will das Tiefbauamt durch die Asphaltierung der Regnitz-Brücke und durch den Einbau einer Regenrinne erzielen. Dadurch könne das Salzwasser nicht mehr in das Bauwerk eindringen. Außerdem wird die Brücke von den Gewächsen befreit, die aus den Ritzen im Sandstein wachsen.
Nicht einverstanden war Holger Lehnard (CSU) mit der Idee, ein neues Holzgeländer zu bauen, das der Sandsteinmauer vorgeblendet werden würde. "Das sieht aus wie gewollt und nicht gekonnt." Obwohl die Geländer-Lösung schon mit der Denkmalschutzbehörde abgesprochen ist, versprach Werner Schaup, die Ästhetik der Geländer-Konstruktion erneut ins Gespräch zubringen. Auch die Licht-Ästhetik war ein Thema. Gegen die geplante LED-Beleuchtung sei nichts einzuwenden, wenn das Licht nicht nur so kalt rüberkäme, meinte Sabine Dittrich (FGL): "Gibt es auch warmes LED-Licht?" Ja, sagte Werner Schaup: "Es gibt ein warmes Weiß."
Langfristig sollte die Stadt daran interessiert sein, die Traglast der Brücke deutlich zu erhöhen, meinte Manfred Hümmer (FW). Denn die Straße sei eine wichtige Verbindung in den Stadtwesten - sowohl für die Landwirte mit ihren schweren Zugmaschinen, als auch für die schwerer werdenden Wohnmobile, die über die Brücke den Wohnmobil-Stellplatz ansteuerten.
Man kann auch von kontrollierter Sprengung sprechen, wenn man sich den Bewuchs anschaut, der jahrelang nicht entfernt wurde.
Um die Brücke eisfrei zu halten braucht man auch kein Salz. Es gibt Lösungen für Brücken, die wie eine Fußbodenheizung funktionieren und sich die Wärme aus dem Boden im Umland holen, ohne dass man extra Energie hinzufügen muss, von den Umwälzpumpen einmal abgesehen.