Die Quellen des Lebens

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Der Schützenbrunnen am Ortseingang von Egloffstein wird mit Pensala, Papierrosen, Eier und Girlanden geschmückt. Fotos: Löwisch
Der Schützenbrunnen am Ortseingang von Egloffstein wird mit Pensala, Papierrosen, Eier und Girlanden geschmückt. Fotos: Löwisch
Der geschmückte Egilolf-Brunnen beim alten Rathaus in der Ortsmitte
Der geschmückte Egilolf-Brunnen beim alten Rathaus in der Ortsmitte
 
Der Osterbrunnen neben der Schule ist eine Quelle, die geschmückt wird.
Der Osterbrunnen neben der Schule ist eine Quelle, die geschmückt wird.
 

Die Menschen wissen um die Bedeutung frischen Wassers. Entsprechend ehrfürchtig schmücken sie ihre Brunnen.

Sechs Brunnen werden in Egloffstein Jahr für Jahr geschmückt: der Schützenbrunnen, der Waschbrunnen, der Egilulf-Brunnen, der Königsbrunnen, der Brunnen im Gries und der Heids-Brunnen.
Sie sind noch heute gute Beispiele dafür, wie wichtig den Egloffsteinern frisches Wasser war - und noch ist: Für die Haushalte verwenden die Menschen in Egloffstein unverändert eigenes Brunnenwasser.

Österliche Badewanne

Ein ganz besonderes Unikat ist in dieser Hinsicht der Arlesbrunnen am Paradiesweg. Dort versehen die Anwohner auch eine Badewanne mit der österlichen Zier.
Tatsächlich ergießt sich eine unserer Quellen in dieses unübliche Gefäß. Die Geschichte vom schwunghaften Eier-Handel geht so: In den 1970er-Jahren führten die Egloffsteiner eine neue Variation in der Gestaltung der Brunnen ein. Neben dem prächtig herausgeputzten Königsbrunnen wurde zusätzlich eine Schüssel gekochter Eier aufgestellt.
Sie waren als Stärkung für Wanderer und Touristen gedacht, die während der Osterzeit den Ort besuchen und von einem Brunnen zum nächsten ziehen. Erwartet wurde als Gegenleistung, dass diese einige Münzen für die Unkosten zurückließen. Einige findige Lausbuben jedoch erkannten ziemlich schnell, dass sich damit in glänzender Weise das Taschengeld aufbessern ließ.

Eine Mark pro Ei

So gingen die Lausbuben von Haus zu Haus, um sich ihre Beteiligung an der österlichen Brauchtumspflege recht "unbescheiden" mit einer Mark pro Ei vergüten zu lassen.
Das Ende vom Lied war, dass nicht die Besucher die entstandenen Unkosten mit ihren Spenden beglichen, sondern die Eltern der handelstüchtigen Sprösslinge.