Die neuen Toiletten an der Martinschule sorgen für Ärger

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Foto: Josef Hofbauer
Foto: Josef Hofbauer
 
K. Friedrich
K. Friedrich
 

Direktorin Kerstin Friedrich und Stadtrat Markus Schmidt (CSU) bemängeln die Reinigung an der Forchheimer Martinschule.

Es ist eine unansehnliche Mischung. Urinstein vermischt sich mit Kalk und hinterlässt in den Toiletten der Forchheimer Martinschule, die erst vor knapp zwei Jahren komplett erneuert wurden, hässliche braune Streifen. Unappetitlich! Grund genug für Stadtrat Markus Schmidt (CSU), dieses Thema bei der jüngsten Stadtratssitzung anzusprechen.

"Die Reinigungsleistung ist absolut unzureichend. Wer die Herren-Toilette betritt, klebt am Boden fest" schilderte der Elternbeiratsvorsitzende der Martinschule die Situation. Er wolle es nicht weiter hinnehmen, dass die Toiletten nach so kurzer Zeit völlig heruntergekommen seien, kritisierte Schmidt.


Ähnliche Situation in Kersbach

Nach seinen Erfahrungen sei die Situation an der frisch eingeweihten Schule in Kersbach kaum besser. In den Sanitärräumen der dortigen Turnhalle seien Armaturen nicht mehr funktionsfähig, weil sie völlig verkalkt seien. "Das geht so nicht", fand Schmidt. Schulleiterin Kerstin Friedrich ist da völlig auf der Seite des Elternbeiratsvorsitzenden.

"Herr Schmidt hat absolut Recht. Die Putzsituation ist ein Dilemma, seit ich 2010 an die Martinsschule gekommen bin." Wiederholt habe die Schulleiterin festgestellt, dass nicht so geputzt werde, wie das vereinbart wurde.


Nicht nur Toiletten betroffen

"Spiegel, Waschecken, Lichtschalter, alles ist verklebt", klagt Schulleiterin Kerstin Friedrich. "Trennwände und Fliesen, die müssten halt mal gereinigt werden." Es hapert aber nicht nur bei den Toiletten. Auch die Klassenzimmer würden unzureichend gesäubert. Türrahmen, Türgriffe und Fensterrahmen, der Putzplan werde nur selten eingehalten, schildert Friedrich.

Da könne es schon vorkommen, dass die Mülleimer, die laut Vorgabe alle zwei Tage geleert werden müssten, zwei Wochen nicht geleert werden. Mülltrennung werde da unmöglich.


Vorstöße bringen keinen Erfolg


Beschwerden hätten bislang wenig gebracht. Punktuell werde dort gesäubert, worüber ich mich beklagt habe, doch an der allgemeinen Situation ändert sich nichts, bedauert Friedrich. Sie schildert: Neulich habe sie auf ihrem Schreibtisch einen Zettel der Reinigungskräfte vorgefunden auf dem stand: "Raum A 111 und Raum A 112 vorschriftsmäßig geputzt." "Davon gehe ich aus, das muss doch niemand betonen, dass zwei der Räume ordentlich gemacht wurden" findet die Schulleiterin.



Stadtverwaltung weiß Bescheid


Sie zeigt sich enttäuscht, dass alle bisherigen Vorstöße keine Änderung brachten. Walter Mirschberger, Leiter des Bau- und Grünbetriebes der Stadt habe sich bereits vor der Erneuerung der Toiletten von den Zuständen überzeugt, doch geändert habe sich nichts. Auch Elke Schüpferling, die sich seitens der Stadt für die Einhaltung der Putz-Pläne verantwortlich istzeichnet, habe Kenntnis von der Situation, bislang aber ohne Erfolg.

Deshalb verdeutlicht Schulleiterin Kerstin Friedrich: "Ich habe die Verantwortung für 250 Kinder. Wenn diese bis Nachmittags an der Schule sind, müssen sie auf die Toilette. Und die müssen sauber sein." Allein schon aus hygienischen Gründen. Besonders ärgert sich Friedrich aber darüber, dass es in Forchheim sehr wohl Grund- und Mittelschulen gebe, an denen die Reinigung ausgezeichnet funktioniert.

Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) erklärte auf die Anfrage von Markus Schmidt lediglich: Die Situation sei bekannt. An einer Lösung werde gearbeitet. Kirschstein zeigte sich verwundert, warum der Elternbeiratsvorsitzende die Problematik dem Stadtrat vortrug. Das sei Aufgabe der laufenden Verwaltung. Hier würden Themen in billiger Weise miteinander verquickt.