Erst am Aschermittwoch ist alles vorbei. Doch die Forchheimer Narren sind gnädig und geben den Schlüssel zur Stadt schon am Faschingsdienstag zurück.
Faschingsmuffel können durchatmen. Nach 116 Tagen endet am Aschermittwoch zumindest in Forchheim heute vorerst die Herrschaft der Karnevalisten um die Närrischen Siedler Lichteneiche, die den Schlüssel der Stadt am Faschingsdienstag wieder Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) aushändigten.
Jedoch nicht, ohne dem Stadtoberhaupt noch drei Versprechen abzuringen. So dürfe es ein Hin und Her beim Faschingsumzug, das den immer größeren Auflagen geschuldet sei, nicht mehr geben, mahnte Faschingsprinz Thomas I., der zusammen mit seiner Partnerin Sonja I. sowie dem Kinderprinzenpaar Emma I. und Nikolas I. dem Saisonabschluss im Kolpinghaus vorsaß. Zudem sollten sich die Stadträte endlich zusammenraufen und mehr um die Belang der Bürger kümmern als um das Gremium selbst "zuviel Trara" zu machen.
Als dritten Wunsch äußerte der Prinz: "Lieber OB. Der Kolpingsaal ist ein super Ort. Du sollst keine Schul' draus machen und auch keine anderen Sachen." Vielmehr sei eine Erneuerung und Erweiterung durchaus im Sinne der Narren. Kirschstein gab sein Versprechen, räumte aber ein, dass die Einlösung des Letzteren durchaus etwas Zeit in Anspruch nehmen könne.
Höhepunkte einer langen Saison
Vor und nach der Rückgabe des Stadtschlüssels nutzten die Macher und Fans des Forchheimer Faschings im sehr gut gefüllten Kolpingsaal die Gelegenheit, die Höhepunkte der Faschingssaison, in der 35 Termine im ganzen Landkreis und sogar ein Abstecher nach Veitshöchheim zu absolvieren waren, noch einmal auf die Bühne zu bringen. Die vier Garden des Vereins zeigten ihr Können genauso wie Nachwuchs-Büttenredner Fabian Uttenreuther oder die Damen der Orff-Gruppe, bei denen schon allein der Einzug für viel Heiterkeit sorgte. Die Forchheimer Narren zeigten eindrucksvoll: Der Fasching ist nicht tot. Der nächste Sturm aufs Rathaus kann kommen. In 250 Tagen ist es soweit.